ORF-Hausleitner

Darum wird 'Halo' bald wieder weg sein

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ORF-Insider Ernst Hausleitner ist schon in Melbourne und hörte sich vor Ort um.

Am Sonntag steigt die neue Formel-1-Saison im australischen Melbourne. Formel-1-Insider und ORF-Experte Ernst Hausleitner beantwortet in ÖSTERREICH die wichtigsten Fragen zum Saisonauftakt. Worüber wird im Vorfeld am meisten diskutiert? Hausleitner: "Über den hässlichen Halo-Schutz, an den wir uns hoffentlich nicht gewöhnen müssen. Es heißt ,Safety first', aber da hätte es sicher ästhetischere Lösungen wie eine hochgezogene Scheibe gegeben. Deshalb glaube ich, dass das Ding wieder abmontiert wird. In dieser Saison nicht mehr, aber nächstes oder übernächstes Jahr. Zweiter Aufreger ist die Reduzierung auf drei Motoren im Jahr: Das spielt Mercedes in die Karten: Die haben nicht nur den schnellsten, sondern auch den standfestesten Motor."

Für Mercedes geht es in diesem Jahr um einen Meilenstein in der Formel-1-Geschichte. Der deutsche Rennstall könnte als zweites Team nach Ferrari fünf Mal hintereinander sowohl den Titel bei den Fahrern, als auch bei den Konstrukteuren abräumen. Wird sich an der Dominanz der "Silberpfeile" was ändern? "Nein. Aber Ferrari und Red Bull werden näher herankommen," lautet Hausleitners Einschätzung.

Sein Weltmeister-Tipp ist klar: "Wieder Lewis Hamilton, was aber nicht heißt, dass er gleich zum Auftakt in Australien gewinnen muss. Am Ende des Tages wird keiner eine Chance gegen ihn haben." Die Fans hoffen jedenfalls auf eine Saison, in der Hamilton ernsthaft gefordert wird.

Werden die Grid-Girls fehlen?

Ebenfalls gefordert ist Liberty Media. Nach einer ausgedehnten Eingewöhnungsphase steht die neue Formel-1-Eigentümerfirma heuer in der Pflicht. Liberty Media müsse dieses Jahr beginnen, angekündigte Vorhaben zu realisieren, sagt zum Beispiel Toto Wolff. "Es ist eine Sache, Ideen zu haben, aber es ist die andere Sache, sie richtig umzusetzen, dass sie funktionieren", erklärte der Mercedes-Motorsportchef. Die Aufgaben sind vielfältig und zahlreich.

Bisher hat der US-Konzern vor allem Detailfragen angepackt und Maßnahmen von überschaubarem Umfang durchgebracht. So gibt es großzügigere Regeln, was Social-Media-Aktivitäten und den Zugang von Fans zu den Fahrern betrifft, gleichwohl wurden die TV-Übertragungen der Rennen durch neue Kameraperspektiven und grafische Ideen aufgepeppt. "Sie haben jetzt ein Jahr gehabt, wo sie sich das angeschaut haben, wo sie die eine oder andere Idee einmal implementiert haben", meinte Wolff im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

Als große Entwürfe lassen sich die genannten Vorstöße aber nicht wirklich einordnen. Dass er von der Abschaffung der Grid Girls nicht viel hält, daraus machte Wolff kein Hehl. Hausleitner dazu: "Dafür rücken jetzt Kids und Nachwuchssportler ins Rampenlicht. Geben wir dem neuen Modell eine Chance!"

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