Kunde VS. Casino

Prozess um 43 Mio-Jackpot im Jänner

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Klage: Schweizer gewann den 43-Mio.-Jackpot und bekam keinen Cent.

Erst gewonnen, dann zerronnen: Am 26. März 2011 hatte der Schweizer Behar Merlaku im Casino Bregenz die Automaten mit Münzen gefüttert. Plötzlich schlug ein Gerät an, unter Klingeln, Lichtblitzen und Getöse zeigte die Austria-Jackpot-Leuchttafel 42,9 Millionen Euro Gewinn an.

Für wenige Momente fühlte sich der Bodenleger als Multimillionär: „Doch die Casinos weigern sich bis heute, die 43 Millionen zu zahlen“, sagt er zu ÖSTERREICH. Obwohl er den Super-Jackpot mit seinem Handy filmte, wiegelte der Direktor ab: „Technischer Defekt, Computerfehler. Leider kein Gewinn“. Außerdem würden Maschinen dieser Bauart nur Gewinne bis 4.000.- Euro ausschütten. Erst habe er das gar nicht glauben können, schildert der Schweizer, doch die Casinos blieben eisenhart.

Fünf-Mio.-Klage – mehr kann er sich nicht leisten
Der gebürtige Kosovo-Albaner schaltete die Tiroler Anwälte Thomas Kerle und Stefan Aigner ein. Zuerst wurde auf „Verhandlungsbasis“ versucht die Casinos zu einem Umdenken zu bewegen. Ging nicht.

Jetzt hat der Schweizer auf fünf Millionen statt der 43 Millionen geklagt.

Nachvollziehbarer Grund für die vergleichsweise bescheidene Summe: Eine Klage über 43 Millionen würde alleine an Gebühren 500.000 Euro verschlingen. Jetzt belaufen sich die Kosten auf auch noch 60.000 Euro.

Eingereicht wurde die Klage in Feldkirch in Vorarlberg: „Ich mache das auch für meinen einjährigen Sohn Erion“, sagt Merlaku. Außerdem sei er durch den „vermeintlichen Gewinn und den raschen Verlust so geschockt“, klagt er, dass er nun psychische Probleme habe.

Hilfe bekommt der Schweizer auch von David Green, australischer Glückspielexperte. Er sagt: „In Südafrika gab es bei einer Maschine gleicher Bauart das gleiche Problem.“ Die Casinos hätten das wissen müssen. Und was sagen die Casinos? Nichts: „Wir kommentieren laufende Verfahren nicht“, lässt ein Sprecher ausrichten.

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