Ein 23-jähriger Angestellter wollte einem Freund (24) aus der finanziellen Patsche helfen - und soll mit ihm daraufhin einen Überfall vorgetäuscht haben.
Stmk. Der Raubüberfall auf einen Supermarkt in der Grazer Annenstraße im vergangenen August war fingiert. Wie die Landespolizeidirektion Steiermark am Donnerstag mitteilte, haben zwei junge Männer (23 und 24 Jahre) den Überfall, bei dem ein mittlerer vierstelliger Geldbetrag ausgehändigt wurde, inszeniert. Die beiden wurden nun festgenommen und gestanden. Sie werden angezeigt.
"Täter auf E-Scooter mit Snipes-Sackerl"
Wie sich bei den Ermittlungen der vergangenen Wochen herausstellte, hatte der 24-Jährige finanzielle Schwierigkeiten. Sein jüngerer Freund - und Angestellter in der besagten Lebensmittelfiliale - soll ihm vorgeschlagen haben, einen Überfall vorzutäuschen, bei dem er ihm das geforderte Bargeld aus dem Tresor übergeben werde. Nach dem vollzogenen Überfall erstattete der Angestellte Anzeige bei der Polizei und gab auch eine fingierte Täterbeschreibung ab: Demnach soll der Täter, der blaue Augen gehabt haben soll, das Geld in ein Plastiksackerl der Sport- und Streetware-Kette "Snipes" gestopft haben - und auf einem E-Scooter davongedüst sein.
Beide geständig - beide angezeigt
Der Schwindel flog aber auf. Die beiden Männer zeigten sich geständig. Der 23-jährige Supermarktangestellte wird wegen Veruntreuung, Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung sowie falscher Zeugenaussage angezeigt. Der 24-Jährige - er war inzwischen schon in Haft und wurde wieder entlassen - wird wegen Beitragstäterschaft zur Veruntreuung angezeigt.