Gestern früh gelang der Finanzpolizei gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Tirol ein großer Schlag gegen die organisierte Kriminalität.
Wien. Aufgrund einer Festnahmeanordnung der StA Innsbruck wurden am Dienstag in Zusammenarbeit der Cobra und deren Observationsgruppe, sowie der Polizeidiensthundeinspektion Innsbruck und dem Finanzamt für Gebühren, Verkehrssteuern und Glücksspiel 7 Personen festgenommen. Das schreibt das BMI in einer Aussendung.
Es bestehe der Verdacht des Verbrechens nach dem Suchtmittelgesetz, Verdacht der kriminellen Vereinigung und Verdacht des illegalen Glücksspiels. Sämtliche Verdächtige würden dem Bereich der Organisierten Kriminalität entstammen und standen bereits lange unter Beobachtung.
Bei den insgesamt 9 Hausdurchsuchungen konnten diverse Suchtmittel (Kokain), Bargeld in beträchtlicher Höhe, Vermögenswerte u.a. Beweismittel sichergestellt werden. Die Vernehmungen der Beschuldigten sind noch im Gang.
Nehammer sagt zum Ermittlungs-Erfolg: "Gratulation an das Landeskriminalamt Tirol, die hier in akribischer und höchstprofessioneller Weise langwierige Ermittlungen geführt haben. Gemeinsam der Finanzpolizei, der Cobra und der Polizeidiensthundeinspektion ist ein großartiger Erfolg beim Kampf gegen organisierte Kriminalität gelungen. Dem engagierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass diese kriminelle Vereinigung zerschlagen und aufgedeckt wurde. Ich habe großen Respekt vor den Leistungen der Ermittler."
Finanzpolizei assistierte
Die Finanzpolizei hat beim Einsatz des LKA assistiert, für das Finanzamt für Gebühren-, Verkehrssteuern und Glücksspiel (FAGVG) waren 7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter federführend eingesetzt.
Seit ca. einem Jahr wurde seitens des LKA in Abstimmung mit dem FAGVG die Aktion vorbereitet (Telefonüberwachung, Videoüberwachung etc.). Es hat sich daraus der Verdacht erhärtet, dass in einer Wohnung in Innsbruck, regelmäßig illegale Pokerrunden veranstaltet werden, die gewöhnlich montags starten und 1 bis 2 Tage durchgehen.
Um die Spieler bei Laune zu halten wird ihnen Suchtgift, Alkohol sowie Dienstleistungen durch Prostituierte angeboten. Bei den Spielern handelt es sich um finanziell gut gestellte Personen. Auch Geschäftsleute nehmen an den Pokerrunden teil.
Als Spielkapital sollte zumindest an die € 3.000 ,- bis € 4.000,- vorhanden sein. Es gab beispielsweise bei einer Pokerpartie von Montag bis Mittwoch ein Rake von € 15.000 ,- bis € 18.000,-. Pro Spielrunde soll ein Tischgeld von € 20,- durch den Veranstalter eingehoben werden.
Das Finanzamt für Gebühren-, Verkehrssteuern und Glücksspiel hat für den Zeitraum August 2018 bis August 2019 eine Glücksspielabgaben in Höhe von € 491.520,00 berechnet.
"Gemeinsam mit den Einsatzkräften der Polizei ist hier ein wichtiger Schlag gegen illegales Glücksspiel gelungen. Abgabenhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt und auch in Zeiten von Corona geht die Finanzpolizei konsequent gegen solche Praktiken vor. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren wertvollen Einsatz im Interesse der ehrlichen Steuerzahler", so Finanzminister Gernot Blümel.