Beim Lawinenabgang in Hinterstoder (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich ist von den Rettungskräften eine Überlebende geborgen worden. Entgegen erster Meldungen dürfte es keine weiteren Verschütteten geben.
Eine nach Beschreibung der Polizei "Riesenlawine" ist Sonntagvormittag am Elmplan-Gipfel im Schrockengebiet in der Skiregion Hinterstoder (Bezirk Kirchdorf) in Oberösterreich abgegangen. Nach einem Augenzeugen, der die Einsatzkräfte alarmierte, musste von zehn bis 15 Verschütteten ausgegangen werden. Am Nachmittag kam die Entwarnung: "Nur" eine 30-jährige Frau war unter die Schneemassen geraten. Sie konnte von anderen Wintersportlern vor Eintreffen der Bergretter lebend geborgen werden.
Großeinsatz
Schlimme Ausmaße hatten die Retter befürchtet:
Gegen 10.30 Uhr alarmierte ein Tourengeher über den Polizeinotruf, er hätte
eine Lawine abgehen sehen, die bis zu 15 weitere Tourengeher im Hang mit
sich gerissen hätte. Sofort wurde ein Großaufgebot an Rettungskräften zum
Unglücksort gerufen. Hubschrauber aus Linz, Salzburg und der Steiermark
rückten an.
Überlebende geborgen
Die Exekutive stellte fest, dass sich
das Schneebrett in zwei Kegel aufgeteilt hatte und in einem Abstand von rund
200 Metern ins Tal gedonnert war. Alpinpolizisten wurden an beiden Kegeln
zum Suchen abgestellt. Etwa 30 Polizisten und Bergretter suchten fieberhaft
nach Verschütteten. In den Mittagsstunden dann die Erleichterung: Eine
30-Jährige aus dem Bezirk Ried konnte lebend geborgen werden. Sie war
zusammen mit zwei anderen Bekannten unterwegs, die die Frau aber schon kurz
nach dem Lawinenabgang selber aus den Schneemassen befreien konnten. Sie
wurde mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 14 in das LKH Kirchdorf
geflogen.
Hotline eingerichtet
Wie viele Wintersportler sich während des
Lawinenabgangs im Gebiet aufhielten, war für die Polizei schwer zu eruieren.
500 Autos befanden sich im Skigebiet, die meisten davon von Tourengehern.
Eine Hotline wurde eingerichtet, unter der sich Angehörige melden sollten.
Im Laufe der Mittagsstunden wurde schließlich klar, dass es sich mit der
Frau insgesamt doch nur um eine Verschüttete gehandelt haben muss.
Entwarnung
Auch jener Augenzeuge, der die Polizei alarmierte, gab
an, er habe nicht direkt gesehen, dass die Menschen unter die Lawine geraten
sind. Am Nachmittag kam die offizielle Entwarnung durch die
Sicherheitsdirektion, die zusätzlich angeforderten Kräfte wurden reduziert.
"Um alle Eventualitäten ausschließen zu können, wird der Lawinenkegel noch
fertig abgesucht", hieß es am Sonntagnachmittag.