Ein psychisch Kranker 37-jähriger wurde in Salzburg zu zwei Jahren Haft verurteilt, da er betrunken auf Party-Gäste geschossen hatte.
„Ich wollte einfach meine Ruhe haben“, seufzte der Angeklagte Erich K. vor Gericht. Der 37-Jährige stand gestern wegen versuchter, absichtlich schwerer Körperverletzung, vorsätzlicher Gemeingefährdung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt vor Gericht.
Im Juli des vergangenen Jahres soll er in den Abendstunden mit einem Luftdruckgewehr 25 Mal auf die muntere Partygesellschaft des Nachbarn gefeuert haben. Zuvor hatte sich der psychisch Kranke zwei Bier und vier Flaschen Rotwein genehmigt, dazu Psychopharmaka genommen: „Mir ist es an diesem Tag sehr schlecht gegangen, ich hab dann etwas getrunken und versucht meine Ärztin anzurufen. Dann hat es klick gemacht und es ist zu den Ausschreitungen gekommen.“
In Garten gezielt
Der Angestellte schnappte sich sein Gewehr,
dazugehörige Patronen und ging in das Mansardenzimmer des Hauses. Dann
feuerte er in den Nachbargarten. „Ich habe dorthin geschossen, wo es hell
und laut war“, so der Angeklagte. Verletzen wollte er dabei sicher niemanden.
Knapp am Kopf vorbei
Die Geschosse schlugen in die Fenster und
den Mauerverputz des Nachbarhauses ein. Verletzt wurde dabei niemand. Einem
alarmierten Polizisten schoss ein Projektil nur einige Millimeter neben dem
Kopf vorbei. Der Beamte war danach monatelang wegen psychischer Probleme im
Krankenstand. Das Gericht sprach dem Polizisten 3.500 Euro Schmerzensgeld
zu. Der Angeklagte bekam zwei Jahre Haft auf Bewährung. Der Antrag der
Staatsanwaltschaft auf Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme
Rechtsbrecher wurde abgelehnt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig,
weder Staatsanwalt noch Verteidiger gaben eine Erklärung ab.