Nach dem hinterhältigen Sprengstoff-Anschlag auf die Polizei in St. Johann vom 28. März gibt es noch immer keine heiße Spur.
Bomben-Opfer
Exakt 27 Tage nach dem hinterhältigen
Sprengstoff-Anschlag auf die Polizeistation in St. Johann steht Bomben-Opfer
Josef Rainer (50) wieder im Dienst. Die feige Attacke hat Spuren
hinterlassen: „Ich versuche, bewusster zu leben“, erklärte der Polizist
gegenüber dem ORF.
Kabeltrommel-Anschlag
Wie berichtet, hatten unbekannte Täter
bereits in der Nacht auf den 12. Februar eine Kabeltrommel vor der Polizei
abgestellt. Die Beamten dachten, Bauarbeiter hätten das Gerät vergessen und
stellten es in der Garage ab.
Als der stellvertretende Inspektionskommandant am Samstag, den 28. März, seinen Streifenwagen reinigen wollte, steckte er den Staubsauger an der Kabeltrommel an, und es kam zur Explosion. „Zuerst hat der Schmerz alles übertönt. Ich bin aus der Waschbox hinaus und habe versucht, mich zu fangen“, erinnert sich Rainer an die schrecklichen Momente zurück.
Brutale Details
Durch die Detonation flogen dem Beamten die
Trümmer um die Ohren und zerfetzten seine Kleidung – der 50-Jährige erlitt
schwere Verletzungen: „Ich habe stark geblutet. Es hat mir Teile der
Kabeltrommel unter die Haut hineingesprengt.“
Trotzdem hatte das Opfer noch Glück im Unglück. Denn das verwendete Sprengstoff-Gemisch aus Gelatin und Donarit war nicht mehr frisch. Es explodierte daher nur der Zünder an der Trommel – andernfalls wäre das ganze Gebäude in die Luft geflogen.
Ohrensausen
„Gott sei Dank kann ich meiner Arbeit wieder
nachgehen. Das Ohrensausen höre ich zwar noch deutlich. Das hindert mich
aber nicht“, sagt Rainer. Die Verletzungen an der linken Hand sind hingegen
gut abgeheilt. Das Bombenopfer kann seine Finger wieder voll belasten.
Keine Spur
Die ermittelnden Beamten tappen bei der Suche nach
dem Bombenleger weiterhin im Dunkeln. Fest steht nur, dass der brisante
Sprengstoff nur an lizenzierte Sprengmeister mit einem Bezugsschein der BH
ausgegeben wird. Verwendet wird er etwa bei Felssprengungen. „Wir warten
nach wie vor auf die Auswertungen der DNA-Spuren, die auf der Kabeltrommel
gefunden wurden“, erklärte Polizei-Sprecherin Karin Temel.