Skandal-Urteil?

Eltern von verletztem Baby Elma freigesprochen

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Ein Baby wurde brutal misshandelt und keiner ist schuld - aus Mangel an Beweisen. Die Eltern wurden vom Vorwurf der Kindesmisshandlung freigesprochen.

Elmas Vater wurde vom Vorwurf der absichtlich schweren Körperverletzung freigesprochen. Der Richter sprach außerdem beide Eltern vom Vorwurf des "Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen" frei. Der Kindesvater wurde aber wegen gefährlicher Drohung und schwerer Nötigung zu einem Jahr teilbedingter Haft verurteilt, drei Monate davon unbedingt. Die Urteile sind nur zum Teil rechtskräftig. Die Anklagebehörde will gegen das Urteil des Vaters berufen.

Die Freisprüche seien im Zweifel gefällt worden, erklärte Richter Longitsch. Die einzig erwiese Tatsache sei, dass die Verletzungen des Kindes durch eine massive, stumpfe Gewalteinwirkung entstanden seien. Da es aber keine Zeugen der Vorfälle gebe und Elma sowohl vom Vater, als auch von der Mutter und deren Eltern auch alleine beaufsichtigt wurden, kämen ja mehrere Personen in Betracht. Der Verteidiger des Beschuldigten ließ nach dem Prozess anklingen, er werde keine Rechtsmittel einlegen.

Zum Vorwurf der gefährlichen Drohung wurde der 43-Jährige heute vom Kinderarzt Christian Heil schwer belastet. Er bestätigte, dass der Vater am Telefon gedroht hätte, denjenigen umzubringen, der nicht verhindere, dass Elma im Spital fotografiert werde. Der Beschuldigte stritt das ab. "Ich habe gesagt, ich würde lieber sterben, bevor ein Foto von ihr gemacht wird." Der Kindesvater soll auch seine Frau mit dem Umbringen gedroht haben.

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