Tierschutzverein um 658.000 Euro geprellt

Ex-Tierschutz-Chefs lebten in Saus & Braus

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Die Angeklagten sollen Spendengelder veruntreut und privat verwendet haben.

Sbg. Zwei frühere hochrangige Funktionäre (73, 40) des Österreichischen Tierschutzvereins (ÖTV) müssen sich am 18. Mai am Landesgericht Salzburg vor einem Schöffensenat verantworten.

Laut Staatsanwaltschaft wird dem Älteren das Verbrechen der Untreue, dem Jüngeren gewerbsmäßiger schwerer Betrug zur Last gelegt. Der 73-jährige ehemalige Präsident des ÖTV und Ex-Geschäftsführer einer GmbH für Tierbestattungen, die eine Tochter des gemeinnützigen Tierschutzvereins ist, soll zwischen 2011 und 2018 Gelder von Vereinskonten „vereinszweckwidrig“ verwendet haben. Der inkriminierte Gesamtschaden beträgt 658.000 Euro.

Ex-Präsidenten drohen bis zu 10 Jahre Haft

Konkret soll sich der Ex-Präsident, der den Verein 2018 verlassen hatte, Gehaltsüberzahlungen zukommen haben lassen, Geld von sieben Sparbüchern abgezweigt, sich eine private Wohnung in Wien geleistet und zwei dem Tierschutzverein vermachte Autos – einen Jaguar und einen BMW – zweckwidrig genutzt haben. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Der 40-Jährige soll jahrelang entgegen der Kooperationsvereinbarung 82.000 Euro an Provisionen von Spendengeldern einer Lebensmittelkette für sich einbehalten haben.

Die Anklage gegen die beiden Beschuldigten, die sich laut ihrem Anwalt Klaus Estl nicht schuldig bekennen, ist bereits rechtskräftig. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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