Tierquälerei in Salzburg aufgedeckt

Fiaker-Pferd ''Grace'' mit Chili gequält

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Tierschützer deckten unfassbare Zustände bei der Haltung von Fiakerpferden auf.

Salzburg. Pferdedame „Grace“, deren Namen man am Standplatz immer wieder den Beschimpfungen des Fiakerfahrers entnehmen kann, ist eines der zahlreichen Salzburger Fiakerpferde, die Touristen durch die Altstadt kutschieren – im Juli war sie von 24 Tagen ganze 16 im Einsatz, womit ihr laut Verein gegen Tierfabriken (VGT) mehrere vorgeschriebenen ­Ruhetage entzogen wurden. Außerdem wurde den Tierschützern ein (Handy-)Video zugespielt, das zeigt, wie der Fiaker im September scharfe AKS-Paste nicht nur auf dem Geschirr verteilt (damit „Grace“ bei Standzeiten nicht dran herumknabbert), sondern ihr die Creme, die schmerzhaft scharfes Chili enthält, ins Maul schmiert.

Schmerzen fühlen sich wie Verbrennungen an

Capsaicin. Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Tierarzt und ehemaliger Amtstierarzt, erklärt die Tierquälerei: „Bei sachgemäßer Anwendung schützt die AKS-Paste das Pferd vor Verletzungen durch Verschlucken oder Abbeißen von Materialteilen. Keinesfalls sollten jedoch Körperteile des Pferdes damit eingerieben werden, denn da die Paste auch Capsaicin enthält, kann dies zu langanhaltenden Schmerzen führen, die sich wie Verbrennungen anfühlen.“

VGT-Campaigner Georg Prinz: „Der Vorfall muss augenblicklich zu Konsequenzen führen. Der Vertrag zwischen der Stadt und den ­Fiakern soll am besten 2023 gar nicht mehr verlängert werden.“

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