Für die schwarz-grüne Partnerschaft in der Salzburger Landesregierung ist der Umgang mit Wölfen, die Weidevieh töten oder verletzen, seit Jahren eine der großen Zerreißproben.
Die betroffenen Almbauern und Teile der Jägerschaft fordern einen Abschuss, Naturschützer pochen auf die Einhaltung des strengen Schutzstatus. Am Donnerstag hat sich die Koalition auf die weitere Vorgehensweise bei "Problemwölfen" geeinigt. Fazit: Der Abschuss der Tiere wird stark erleichtert.
Problemwölfe sind laut dem Wolfsmanagementplan des Landes Wölfe, die zumindest 25 Tiere in einem nicht schützbaren Bereich innerhalb eines Monats töten oder verletzen. "Daran ändert sich auch nichts", sagte der Wolfsbeauftragte der Landes, der Landwirt, Jäger und ÖVP-Bürgermeister der Gemeinde Werfen, Hubert Stock, am Mittwochnachmittag zur APA. Allerdings hätten die Beteiligten erkannt, dass der Weg der Abschussbescheide wie zuletzt praktiziert aufgrund der langen Verfahrensdauer kein geeignetes Instrument sei.
Rissbegutachtung- DNA- Analyse
So war im Juli 2019 nach Wolfsrissen im Salzburger Großarltal der Antrag auf Entnahme eines Problemwolfes gestellt worden. Die zuständige Bezirkshauptmannschaft bewilligte nach intensiver Prüfung nach fast einem Jahr im Juni 2020 den Abschuss, nach Einsprüchen hob das Landesverwaltungsgericht Salzburg den Bescheid im Dezember 2020 aber wieder auf. Der für die Risse verantwortlich Wolf hatte da längst das Weite gesucht.
Statt einem Bescheid, soll nun eine Maßnahmenverordnung zum Einsatz kommen, wenn Problemwölfe im Bundesland aktiv sind. Dabei soll streng nach einem Kriterienkatalog vorgegangen werden. Beim Auftreten von Verdachtsfällen wird zunächst eine Rissbegutachtung durchgeführt und eine DNA-Analyse veranlasst. Dann wird geschaut, ob Herdenschutzmaßnahmen überwunden worden sind oder die Risse in einem Gebiet passierten, wo Herdenschutz "nicht zumutbar, nicht geeignet oder mit einem unverhältnismäßigen Kostenaufwand verbunden" ist.