Umzug nach Leipzig?

Red-Bull-Akademie vor dem Aus

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Seit Jahren drängt Red Bull auf die Umsetzung in Liefering - nun herrscht plötzlich Funkstille. Die ÖVP gibt der Bürgerliste die Schuld.

Völlig unerwartet sind die Architekten von Red Bull dem am Dienstag angesetzten Gestaltungsbeirat der Stadt ferngeblieben. Seit Jahren drängte der Dosenkonzern auf eine rasche Genehmigung, um die elitäre Nachwuchsakademie für Fußball und Eishockey auf dem Gelände der ehemaligen Trabrennbahn in Liefering bauen zu können. Jetzt ist rätselhafte Ruhe ausgebrochen.

Keine Erklärung
Trotz Mehrheit und Wohlwollen von SPÖ und ÖVP hat Red Bull nämlich keinen Antrag für die finale Genehmigung im Gestaltungsbeirat gestellt. Dem Vernehmen nach hat der Konzern das Projekt erstmal sogar zurückgestellt.

Der zuständige Planungsstadtrat Johann Padutsch (BL) – einer der heftigsten Kritiker der auf geschütztem Grünland geplanten Akademie – ist verärgert: „Wir haben auch etwas anderes zu tun, als ständig über Red Bull zu diskutieren.“ Eine Erklärung der Verzögerung hat er aber nicht.

Red Bull schweigt
Die verantwortlichen Architekten waren am Dienstag für eine Stellungnahme für ÖSTERREICH nicht erreichbar.Allerdings kursieren Gerüchte, dass Firmenboss Dietrich Mateschitz eine Verlegung der Akademie nach Leipzig überlege, da das Projekt vom Gestaltungsbeirat systematisch kritisiert und teils auch verzögert werde.

„Padutsch ist schuld“
Die Gründe für das Fernbleiben von Red Bull will hingegen Vizebürgermeister Harry Preuner (ÖVP) wissen: „Wenn Red Bull die Nachwuchsakademie beim Gestaltungsbeirat nicht behandelt haben wollte, so liegt der Grund allein darin, dass es bereits im Vorfeld Signale aus dem Gestaltungsbeirat gegeben hat, die eine faire Behandlung ganz einfach nicht erwarten ließen“, beschuldigt der Stadtvize seinen Kollegen Padutsch.

Preuner fordert, dass Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) die Causa in die Hand nehmen soll: „So geht man nicht mit Wirtschaftsbetrieben um. Damit gefährden wir Arbeitsplätze.“

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