Seit Sonntag sitzt ein Geschäftsmann aus Wals-Siezenheim in Salzburg in U-Haft. Tatverdacht: Ermordung einer tschechischen Prostituierten.
Mit sechs Messerstichen soll er am 12. August dieses Jahres eine tschechische Prostituierte aus dem Bezirk Cesky Krumlov (Krumau) umgebracht haben. Unter den Fingernägeln der 42-jährigen Frau wurden DNA-Spuren gefunden, die mit der DNA des Kaufmanns übereinstimmen, teilte Staatsanwaltschafts-Sprecherin Barbara Feichtinger am Donnerstag mit.
Messerstich ins Herz
Die Leiche der Ermordeten wurde am 16.
August in einem Moldau-Stausee bei Krumau gefunden. Der Brustkorb wies einen
Messerstich im Herzen und fünf Messerstiche in der Lunge auf. Bekleidet war
die Tote nur mit hellen Sportschuhen und Socken.
Überwachungskamera an der Grenze
Am vermuteten Mord-Tag
hatte der verdächtige Salzburger den Grenzübergang Wullowitz mit seinem Pkw
passiert. "Bilder aus einer Überwachungskamera liefern den Beweis, dass der
Mann nach Tschechien eingereist ist, und zwar um 16.21 Uhr", sagte
Feichtinger. Die Prostituierte wurde um 22.30 Uhr zuletzt lebend gesehen.
Verdächtiger nahm Liebesdienste in Anspruch
"Der Verdächtige
gibt die Fahrt wie auch Kontakte zur der Prostituierten und Liebesdienste
zu. Er leugnet aber jede Tötungshandlung", gab die Staatsanwältin Aufschluss
über den Ermittlungsstand. Der Flachgauer ist wegen Aggressionsdelikten
bereits viermal vorbestraft. Die Tatwaffe wurde noch nicht gefunden.
Anklage wahrscheinlich
Die polizeilichen Erhebungen in Österreich
hat bisher das Landeskriminalamt Oberösterreich geführt. Eine Auslieferung
komme nicht infrage, für Straftaten eines Österreichers im Ausland sei die
österreichische Justiz zuständig, erläuterte Feichtinger. Mit einer Anklage
sei zu rechnen. Im Falle eines Schuldspruches droht dem 29-Jährigen eine
zehn- bis zwanzigjährige Freiheitsstrafe oder gar lebenslang.