Durchgeknallt

Schuss-Attentat aus dem fahrenden Auto

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Ein 65-jähriger Pensionist dreht in Puch durch und schoss mit einer Signalpistole auf einen PKW-Lenker und dessen Bruder.

Szenen wie in einem Actionfilm: Freitagnachmittag, 15.30 Uhr, Kreisverkehr Heiligenstein, Halleiner Landesstraße. Ein Angestellter (26) aus Puch und sein Bruder sind mit dem Auto auf dem Nachhauseweg. Hinter ihnen fährt ein Pkw dicht auf, drängelt, überholt und bremst dann vor dem Wagen der Pucher stark ab. Plötzlich zieht er eine großkalibrige Signalschusspistole, zielt auf das Auto und feuert ab.

Die Burschen versuchen zu fliehen, geben Gas. Ihr Kontrahent nimmt die Verfolgung auf, lässt sich nicht abschütteln. Einen Kilometer später, auf der Vollererhofstraße, rammt der Verfolger den Pkw der beiden Brüder. Das Auto wird schwer beschädigt. Noch immer nicht genug: Der Amokfahrer rast ihnen bis vor die Haustüre nach, springt aus dem Auto und bedroht mehrere Anrainer mit seiner Pistole. Die Burschen retten sich währenddessen ins Haus und verständigten die Polizei.

Flucht
Der 65-jährige Pensionist flüchtet. Die Beamten leiten eine Fahndung ein. „Die beiden Männer haben sich das Kennzeichen gemerkt, so konnten wir den Fahrzeughalter schnell ausfindig machen“, erzählt ein Polizist.

Cobra stürmt das Haus
Um 1.15 Uhr folgt der Zugriff: Sechs Cobra-Beamte stürmen das Haus in Puch, der Pensionist lässt sich widerstandslos festnehmen. In seiner Wohnung werden zwei geladene Signalschusspistolen und 20 Patronen gefunden. Der Mann wurde in die Justizanstalt eingeliefert. Verletzt wurde niemand.

Geistig verwirrt?
Der Auslöser oder das Motiv der Wahnsinnstat ist vorerst nicht bekannt. Die Polizei schließt eine geistige Verwirrung des Amokschützen nicht aus. Fest steht: „Aus kurzer Distanz hätte er ­einen Menschen richtig gefährlich verletzen können“, so die Ermittler.

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