486 Besucher wurden binnen 40 Minuten ins Freie gebracht.
Auf dem Halleiner Dürrnberg ist am Donnerstagnachmittag das Salzbergwerk vorsorglich evakuiert worden, nachdem überhöhte Kohlendioxid-Werte festgestellt worden waren. Alle 486 Besucher haben binnen 40 Minuten das Schaubergwerk verlassen, verletzt wurde laut Rotem Kreuz niemand. Zwei Personen klagten allerdings anschließend über Übelkeit.
Auslöser dürfte eine Kombination von hohen Besucherzahlen und den für August untypisch niedrigen Temperaturen gewesen sei. "Weil es draußen derzeit so kühl ist, ist der Temperatur-Unterschied zwischen dem Inneren des Bergwerks und draußen recht gering. Da zieht es nicht so. Der Kamineffekt ist weggefallen", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Salinen Austria AG, Stefan Maix. Um 13.20 Uhr sei ein interner Notruf aus der Schaukammer 3 des Bergwerkes erfolgt. "Ein Besucher klagte über Kreislaufprobleme. Seitens des Bergwerkes wurden daraufhin Messungen durchgeführt." Dabei seien leicht erhöhte CO2-Werte festgestellt worden.
"Der gemessene CO2-Wert war aber weit unter einer kritischen Schwelle", sagte Maix zur APA. Für Bergarbeiter, die unter Tage arbeiten, hätte der Wert bedeutet, dass sie ihre Arbeit binnen drei Stunden abschließen müssen. "Als Vorsichtsmaßnahme haben wir aber die Räumung des Bergwerkes veranlasst." Die Evakuierung erfolgte binnen 40 Minuten ohne Zwischenfälle, insgesamt hätten sich 486 Gäste im Bergwerk befunden. Die Besucher wurden vom Personal und den Mitgliedern der Grubenwehr zum Verlassen des Bergwerks angewiesen.
Ein Teenager zur Kontrolle im Krankenhaus
Zwei Gäste - darunter ein Jugendlicher - klagten nach der Evakuierung über Übelkeit, sagte der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Peter Dioszeghi, zur APA. Der Jugendliche - offenbar ein 15-jähriger Besucher - werde sicherheitshalber zur Kontrolle ins Landeskrankenhaus gebracht. Maix schloss am Donnerstag aber nicht aus, dass dessen Kreislaufprobleme gar nicht im Zusammenhang mit dem erhöhten CO2-Wert gestanden sind.
"Die Sauerstoff- und CO2-Werte werden routine- und vorschriftsmäßig täglich vor Öffnung gemessen. Um ähnliche unvorhersehbare Zwischenfälle zu vermeiden, werden wir in Zukunft die Messungen aber mehrmals täglich durchführen", sagte Maix. Mittelfristig denke man auch darüber nach, Ventilatoren zu installieren, um einen Durchzug auch bei ungünstigen Wetterlagen gewährleisten zu können.
Die Luftgütewerte hätten sich gegen 17.00 Uhr bereits so weit stabilisiert, dass einer Öffnung des Schaubergwerkes morgen, Freitag , ab 9.00 Uhr nichts im Wege stehe.