Der 30-Jährige verfasste die Propaganda für den IS im Gefängnis in Österreich.
Zuletzt war Mohamed M. (30) in einem Video zu sehen, das vergangene Woche aufgetaucht war. Die Aufnahme zeigt, wie er einen vor ihm knienden Gefangenen – ein syrischer Soldat – in den Kopf schießt, dann seine Freude über diese Tat jubelnd hinausschreit. Der Verfassungsschutz bestätigte die Echtheit des Videos. Sprecherin Nina Bussek: „Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes.“
Nun deckte profil auf: Während seiner Haft in der Justizanstalt Simmering (2007–2011) verfasste der Hardcore-Jihadist Mohamed M. ein rund 300 Seiten umfassendes Dokument. Darin entwarf er „den Aufbau des späteren Propaganda-Apparats der Terrororganisation ‚Islamischer Staat‘ (IS)“, so profil.
Durchs Internet Kämpfer aus aller Welt rekrutieren
Der Austro-Jihadist führt handschriftlich Beschwörungen und praktische Anweisungen an, beispielsweise wie IS-Kämpfer rekrutiert werden sollen. PR-Strategien statt Predigern sollen laut Mohamed M. eingesetzt werden, auch die verstärkte
Einbindung des Internets scheint dem 30-Jährigen als richtige Strategie, „damit sich Kämpfer aus aller Welt anschließen“.
Der 30-Jährige gilt als Anführer der salafistisch-terroristischen Organisation Millatu Ibrahim. Er war 2007 verhaftet worden, weil er sich im Internet informierte, wie ein Anschlag auf die Fußball-EM 2008 (ausgetragen in Österreich und der Schweiz) durchgeführt werden könne. Nach seiner Entlassung flüchtete er, konnte untertauchen und soll sich derzeit in Syrien aufhalten.