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Schnee-Chaos: Die Lage in den Bundesländern

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Rekord-Schneemengen in Österreich: So sieht es derzeit im Westen aus.

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Die Lage in Vorarlberg

Die eingeschneiten Vorarlberger Arlberg-Orte Lech, Zürs, Stuben und Klösterle sind am Montagnachmittag wieder auf dem Straßenweg erreichbar. Sowohl die Arlbergstraße (L197) als auch die Lechtalstraße (L198) konnten in den dafür notwendigen Abschnitten geräumt und um 15.30 Uhr für den Verkehr freigegeben werden, erklärte Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel.

Die Straßenverbindung zwischen Vorarlberg und Tirol ist ebenfalls wieder hergestellt. Nach der Beseitigung der auf die Arlberg-Schnellstraße (S16) umgestürzten Bäume konnte die Straße laut Autobahnpolizei kurz vor 12.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Damit war auch die Zufahrt zum Arlbergtunnel gewährleistet. Ebenfalls wieder befahrbar war die Straße ins Hochmontafon.

VIDEO: So viel Schnee liegt in Lech:


Nachdem zwei Hubschrauber des Bundesheeres den Schnee von den umgedrückten Bäumen abgewirbelt hatten, war die Räumung der S16 möglich, sagte Michael Kerschat, Sprecher des Landesmilitärkommandos Vorarlberg. Noch in der Nacht war eine erste Räumungsaktion aus Sicherheitsgründen abgebrochen worden.

Verkehrschaos befürchtet

Die Autobahnpolizei befürchtete bei der Öffnung der Straßenverbindung allerdings ein Verkehrschaos. Zwar sei die Fahrbahn schneefrei, angesichts der zahlreichen Lkw auf den Rastplätzen werde man aber mit großen Verzögerungen rechnen müssen. Die Arlbergbahnstrecke blieb am Montag jedenfalls gesperrt, durch die Freigabe der S16 konnte allerdings wieder ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden.

Eine erste Entwarnung gab es auch im Montafon. Nach der Absprengung von Lawinen war die Silvrettastraße (L188) nach 11.00 Uhr wieder befahrbar, erklärte der Bürgermeister von Schruns, Karl Hueber. Damit war das Hochmontafon - die Ortschaften St. Gallenkirch, Gaschurn und Partenen - wieder zugänglich. Der Schnee habe sich verfestigt, die Lage müsse aber bei steigenden Temperaturen am Nachmittag neu beurteilt werden, so Hueber.

Schneesturm über Österreich BILDER




Seite 2: Die Lage in Tirol

Die Lage in Tirol

Der anhaltende Schneefall hat auch am Montag weiterhin für Probleme in Tirol gesorgt. In weiten Teilen des Landes wurde die Lawinengefahr als "groß" eingestuft, der Wert "4" auf der fünfteiligen Skala. Immer wieder sorgten umgeknickte Bäume für Behinderungen oder gekappte Stromleitungen. Neben zahlreichen Straßensperren waren auch etliche Bahnverbindungen unterbrochen.

VIDEO: Kitzbühel versinkt im Schnee:

Neuerlich hat es in ganz Tirol zum Teil viel geschneit. Mit bis zu 50 Zentimeter Neuschnee waren der Westen und Norden Spitzenreiter, im übrigen Gebiet fielen meist zwischen 20 und 30 Zentimeter. Die Meteorogen rechneten mit einer Wetterberuhigung am Dienstag von Westen her.

Die Lawinengefahr muss am Vormittag laut Experten im Westen Nordtirols oberhalb der Waldgrenze als groß eingestuft werden. Im Tagesverlauf steigt die Lawinengefahr aufgrund der prognostizierten Neuschneemengen und des zum Teil stürmischen Windes auch im Osten Nordtirols oberhalb der Waldgrenze auf groß an. Unter anderem sei mit "spontanen Lawinenabgängen" aus kammnahem, steilem Gelände zu rechnen. Diese können auch "größeres Ausmaß" annehmen.

VIDEO: Die Schneemassen in Ischl:

Neben der Arlbergbahn waren laut ÖBB auch die Brixentalbahn zwischen Wörgl und Saalfelden, die Karwendelbahn zwischen Innsbruck und Scharnitz und die Außerfernbahn zwischen Reutte und Garmisch unterbrochen. Wegen Lawinengefahr und umgestürzter Bäume gesperrt waren unter anderem die Arlberg Schnellstraße (S16), die Seefelder Straße (B177) zwischen Zirl und Scharnitz, die Loferer Straße (B178) zwischen Steinpass und Wörgl, und die Tannheimer Straße (B199) zwischen Weißenbach am Lech und Oberjoch. Nach wie vor waren unter anderem das Hintere Paznauntal ab Kappl oder Seitentäler des Lechtales nicht erreichbar.
 

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Massive Probleme in Salzburg

Die schneebedingten Straßensperren im Salzburger Pinzgau waren am Montagnachmittag weiterhin aufrecht. Schwerpunkt der Aufräumarbeiten war Taxenbach, wo durch die Schneelast Dutzende Bäume auf die Pinzgauer Bundesstraße B311 gestürzt waren, so Martin Reichholf von der Verkehrsabteilung der BH Zell am See im Gespräch mit der APA. Vor 20.00 Uhr wird nach seinen Angaben diese Verbindung noch nicht geräumt sein.

Holzfachfirmen, die Freiwilligen Feuerwehren und die Straßenmeistereien waren mit schwerem Gerät im Einsatz. Weiter fortgeschritten waren die Arbeiten auf der Loferer Bundesstraße B178 zwischen Lofer und der Staatsgrenze, hier sei eine Freigabe im Lauf des Nachmittages zu erwarten.

Die Mittersiller Straße B168 zwischen Zell am See/Schüttdorf und Tauernstüberl, die Pass-Thurn-Straße B161 und die Loferer Straße B178 zwischen Lofer und Waidring konnten bereits im Lauf des Vormittages wieder geöffnet werden.

Wegen Lawinengefahr waren weiterhin etliche Straßen gesperrt, und zwar die Hochkönig Bundesstraße B164 im Bereich des Dientner Sattels und des Filzensattels, die Gerlos Bundesstraße, die Felbertauernstraße und die Stubachtal Landesstraße. Die Rauriser Landesstraße wird von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr ebenfalls wegen Lawinengefahr gesperrt, so Michael Rieder vom Katastrophenstab der BH Zell am See.

Einschränkungen gab es weiterhin auch im Bahnverkehr. Die Westbahn war zwischen Wörgl und Saalfelden unterbrochen, die ÖBB richteten einen Schienenersatzverkehr ein. Auch die Strecke zwischen Bischofshofen und Radstadt im Pongau war noch blockiert. Und zwischen Lend und Taxenbach war nur eingleisiger Betrieb möglich.

Zu Problemen kam es auch bei der Stromversorgung, weil immer wieder Bäume unter der Schneelast auf Leitungen fielen. Sigi Kämmerer, Sprecher des Landesversorgers Salzburg AG, sprach von einer "sehr kritischen Situation". Die Gemeinde Mühlbach am Hochkönig war am Vormittag drei Stunden nicht am Netz, weil beide Anbindungen gleichzeitig ausgefallen waren. Und seit etwa 13.30 Uhr war halb Leogang ohne Strom, der gesamte Lungau wiederum wurde von der Kelag aus Kärnten versorgt. "Wir sind mit allen Trupps aus dem Bundesland mit insgesamt 120 Mann im Einsatz", so Kämmerer.

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