Immer mehr Fälle mit unter 14-Jährigen

Schon 7.231 Straftaten durch Kinder

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Immer mehr Strafunmündige kommen mit dem Gesetz in Konflikt – nutzt da Knast?

Wien/Düsseldorf. Der Fall hält Deutschland in Atem: In Mülheim (NRW) sollen fünf bulgarische Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren eine 18-Jährige vergewaltigt haben. Die Bilder ihrer Freilassung gehen durchs Internet.

Auch in Österreich werden die Täter immer jünger: 6.241 Verdächtige zwischen 10 und 14 zählte die Polizei 2018 – ein Plus von 6 %. Weitere 990 waren sogar unter 10 – hier stieg die Zahl gleich um 30 %.

Insgesamt waren 7.231 Täter unter 14 und damit nicht strafmündig. Jüngster Fall: Zwei 13-Jährige verprügelten in der Seestadt einen 15-Jährigen, zuvor hatten sie versucht, einen Hanfshop auszurauben.

Schon 7.231 Straftaten durch Kinder
© ÖSTERREICH-Grafik

Kickl: "Die Strafmündigkeit von 14 auf 12 Jahre senken"

FPÖ will Härte. Diese Kinder können derzeit nicht bestraft werden. Der Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp will das ändern, strafmündig soll man schon ab 12 Jahren sein. Auch FPÖ-Klubchef und Ex-Innenminister Herbert Kickl ist auf oe24.TV dafür: „Ich halte das für eine gute Idee, denn für das Opfer macht es keinen Unterschied, ob der Täter 14 war oder nicht.“ Ob 12-Jährige in einem Gefängnis nicht problematisch wären? Kickl: „Ich sehe ein Pro­blem, wenn ein 12- bis 13-Jähriger eine Vergewaltigung begeht. Was soll denn aus so jemandem werden, wenn man ihn einfach gewähren lässt?“

Kinderpsychiaterin Sigrun Roßmanith kontert: „12-Jährige gehören in einem klaren Rahmen nacherzogen – sie ­gehören aber sicher nicht ins Gefängnis.“
 
(gü)
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