Noch nie wurden in Österreich in einem Jahr so viele Waffen gekauft wie im Vorjahr.
Wien. Obwohl Österreich als eines der sichersten Länder gilt, macht sich offenbar eine Unsicherheit breit, die immer mehr Mitbürger nur noch bewaffnet zu ertragen bereit sind.
Vielleicht ist es eine „Antwort“ auf die vielen Messerattacken der vergangenen Jahre, dass nach einem kurzen Markteinbruch 2018 im Jahr darauf so viele Handfeuerwaffen verkauft wurden wie noch nie. Laut Branchenradar wurde mit einem geradezu explosiven Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2018 im Vorjahr sogar das bisherige Rekordjahr 2015 übertroffen. Und das völlig „überraschend“, wie die Generalimporteure und Handelsvertretungen betonen.
Secondhand. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 64.870 Handfeuerwaffen verkauft, das sind um 4.620 mehr als 2018. Damit wurden rund 55,7 Millionen Euro umgesetzt – „auch das war ein Rekord“, heißt es. Das Gros des Zuwachses geht übrigens auf Secondhand-Ware zurück: 25.870 gebrauchte Gewehre und 21.000 gebrauchte Faustfeuerwaffen wanderten über die Ladentheken – in beiden Fällen Steigerungen von mehr als zehn Prozent. Vergleichsweise moderat das Wachstum bei neuen Waffen: Der Absatz stieg um 1,4 Prozent auf 18.000 Stück. Davon entfielen 7.400 Stück auf Gewehre und 10.600 auf Faustfeuerwaffen.
Privat. Laut Waffenregister sind in Österreich derzeit rund 1,08 Millionen Waffen der Kategorien B, C und D in Privatbesitz. Dazu kommt eine unbekannt hohe Anzahl an illegalen Waffen.