Messie-Mord

Schraubenzieher-Killer will Komplizin heiraten

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Er will auf Befehl getötet haben, sie streitet ab. Neue Details zum Mord ohne Leiche. 

Wien. Die Einvernahmen des mutmaßlichen Mörders zeigen, mit welch unvorstellbarer Brutalität er in einer Messie-Wohnung eines Ottakringer Gemeindebaus einen vermeintlichen Nebenbuhler mit zwei Schraubenziehern getötet haben soll. Gleichzeitig belastet Mate G. (28) seine Komplizin Melanie K. (30), beteuert aber: „Ich war betrunken. Ich liebe Mel, ich würde alles für sie tun. Ich will sie heiraten.“

Die beiden sitzen wegen Mordverdachts in U-Haft. Wie berichtet, soll Mate G. den ungarischen Obdachlosen Guyla S. (43) im Karl-Volkert-Hof erstochen haben: „Ich nahm zwei Schraubenzieher, setzte sie an seiner linken Schläfe an und schlug sie mit einem Gummihammer in seinen Kopf“, sagte er in seinem Geständnis aus. Er war eifersüchtig, das Opfer hatte zuvor versucht, seine langjährige Freundin Mel auf den Mund zu küssen.

„Ich fragte, ob ich ihn töten soll. Sie sagte: Bring ihn um oder ich mache es. So genau weiß ich das nicht mehr“, steht im Protokoll. Die Leiche entsorgten die beiden laut seiner Aussage später in einem Müllcontainer. Sie wurde verbrannt, ehe die Polizei sie sicherstellen konnte.

Top-Anwältin Astrid Wagner hat die Verteidigung von Melanie K. übernommen. Ihre Mandantin widerspricht dem mutmaßlichen Mörder entschieden: „Er belastet mich nur, um selber besser dazustehen“, sagt die 30-Jährige, die seit dem 15. Lebensjahr unter paranoider Schizophrenie leidet und aufgrund ihrer Alkoholsucht körperlich schwer angeschlagen ist. „Meine Mandantin ist unschuldig“, ist Wagner überzeugt. Mate G. habe Mel K. sogar verprügelt und vergewaltigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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