Statt in die Schule zu gehen, spielte ein 14-Jähriger daheim allzu realistisch "Ego-Shooter" - die dazugehörige Waffe, eine C02-Pistole, hatte seine Mama für ihn im Internet bestellt.
Wien. Laut Polizei konnte ein Nachbar eines Mehrfamilienhauses im Grätzel beim Kardinal-Nagl-Platz im 3. Bezirk beobachten, wie eine männliche Person mit einer mutmaßlichen Schusswaffe aus dem Fenster einer Wohnung mehrmals in den dortigen Innenhof geschossen haben soll.
Klong klong klong - getroffen wurden unter anderem die Mistkübel sowie die Gerätschaften, unter anderem die Rutsche am Spielplatz im Innenhof, wo sich zum Glück Dienstag um 11 Uhr keine Kinder aufhielten, die alle in der Schule waren. Außer einem 14-Jährigen, der wohl den Unterricht schwänzte oder war krank UND eben jener Verdächtige, der die Schießübungen aus dem Fenster veranstaltet hatte.
In diesem Grätzel in 3. Bezirk fielen die CO2-Schüsse.
Die einschreitenden Beamten brauchten jedenfalls nicht lange zu ermitteln, um die Wohnung, aus der die Schüsse abgegeben worden waren, und den Schützen zu finden. Und die Einsatzeinheit WEGA musste die Tür nicht gewaltsam öffnen, einmal klingeln reichte und die 55-jährige Mutter (die ebenfalls um diese Uhrzeit am Vormittag zu Hause und nicht arbeiten war) öffnete. Kleinlaut gab der Sohn zu, "Zielübungen" durchgeführt zu haben. Und die Alleinerzieherin beichtete, dass sie ihrem Sohn tatsächlich im Internet die CO2-Waffe gekauft und ihrem Filius übergeben habe.
Die Pistole samt dazugehöriger Munition konnte in der Wohnung vorgefunden und sichergestellt werden. Mama und Sohn, beide einheimische Wiener, wurden nach den Bestimmungen des Waffengesetzes angezeigt.