Pfingstwochenende

Skandal um Hitlergruß bei Tutto Gas in Lignano

In Lignano sorgen regelmäßig Partywütige für viele Probleme. 

Jedes Jahr pilgern tausende Österreicher am Pfingstwochenende nach Lignano, um dort beim "Tutto Gas" mitzumachen. Dieses Jahr sind rund 20.000 Österreicher vor Ort und feiern gemeinsam. Da das Feiern manchmal nicht friedlich vonstatten geht, wurden heuer die Regeln in Lignano verschärft. Doch ein Mann hat mit einer Aktion jetzt den Vogel abgeschossen.

Skandalvideo

In einem Video ist zu sehen, dass dieser Mann in der Nacht auf Samstag um 2:30 Uhr auf eine Mülltonne stieg und dort den Hitlergruß gemacht hat. Laut Augenberichten haben einige beim Gruß gejubelt, andere wollten den Täter zusammenschlagen.

In Österreich und Deutschland ist der "Hitlergruß" verboten. Das Zeigen des Grußes erfüllt in Österreich den Strafbestand nach § 3g des Verbotsgesetzes. Laut diesem Gesetz ist dies keine einfache Tat und wird hart bestraft.

Nationalsozialistische Wiederbetätigung in Österreich:
§ 3g. Wer sich auf andere als die in den §§ 3a bis 3f bezeichnete Weise im nationalsozialistischen Sinn betätigt, ist mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu bestrafen.

In Italien ist der Gruß nicht pauschal verboten, aber kann unter bestimmten Umständen strafbar sein, vor allem wenn dieser als Verherrlichung des Faschismus oder Förderung von Hass interpretiert wird. In diesen Situationen kann das Zeigen des Grußes rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Eine genaue Bewertung hängt vom Einzelfall und dem spezifischen Kontext ab. 

Sechs Personen erlitten eine Alkoholvergiftung

Abseits davon haben die Polizisten einiges zu tun. Sechs Personen mussten wegen Alkoholvergiftung ins Spital eingeliefert werden. 15 weitere Personen wurden wegen anderer gesundheitlicher Probleme in der Notaufnahme des Krankenhauses behandelt, teilte die Polizei mit. 

Patrouillen der Polizei bewachten die Stadt, flankiert von zwei Beamten aus Österreich. Eine Kollegin aus Wien und ein Kollege aus Oberösterreich unterstützten die Polizisten in Lignano. Auch privates Sicherheitspersonal war im Einsatz. Trotz des Aufgebots an Einsatzkräften kam es in der Nacht auf Pfingstsonntag immer wieder zu Problemen: Kleine Rangeleien mussten unterbrochen werden, junge Leute schliefen vor Wohnhäusern ein oder lagen auf der Straße. Müll türmte sich auf den Straßen.

Nach Schließung der Lokale ging die Party auf den Straßen weiter

Nach Schließung der Lokale gegen 2.00 Uhr ging die Party auf den Straßen des Stadtzentrums weiter. Gruppen junger Leute schalteten Lautsprecher ein und sangen, schrien und tranken weiter. Brunnen und Blumenbeete wurden zu Mistkübeln umfunktioniert, unter den Laternenmasten türmte sich der Plastikmüll. In der Morgendämmerung wurden in den zentralen Straßen des Stadtteils Sabbiadoro, wo sich die Campingplätze Lignanos befinden, gestohlene Einkaufswagen aus den örtlichen Supermärkten aufgefunden. Trotz Verbots biwakierten mehrere Touristen nachtsüber am Strand.

Im Gespräch mit lokalen Medien beklagte die Bürgermeisterin Laura Giorgi zuletzt, dass die Pfingstfeierlichkeiten mit dem Ansturm Tausender junger Österreicher ein Phänomen seien, das "im letzten Jahrzehnt ausgeartet ist". "Eine enge Zusammenarbeit der Gemeinde, der Sicherheitskräfte und der Gesundheitsdienste ist notwendig, um Verhalten zu vermeiden, die eine negative Auswirkung auf das Ansehen Lignanos als Urlaubsort haben", betonte die Bürgermeisterin.

Auch in den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Problemen wegen Alkoholexzessen gekommen. Erschwert wird die Lage für die öffentliche Sicherheit wegen eines Konzerts des italienischen Popstars Cesare Cremonini am Sonntagabend im Stadion Lignanos. 20.000 italienische Fans werden zum Event erwartet.

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