Sex-Überfall

So brutal ist das U-Bahn-Monster

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Der Sex-Täter saß schon hinter Gittern.

Seine Vorstrafen ziehen sich quer durch das Strafgesetzbuch. Und tatsächlich sitzt der mutmaßliche U-Bahn-Vergewaltiger Andreas Rene T. jetzt schon zum zweiten Mal in der Justizanstalt Josefstadt. Insgesamt 14 Monate hat der obdachlose Drogenabhängige bereits im Häf’n eingesessen. Wegen Betruges und Körperverletzung.

Doch sein Vorstrafenregister ist noch länger: Auch wegen Diebstahls und Widerstand gegen die Staatsgewalt machte der 25-Jährige schon Bekanntschaft mit Richtern. Ein Sex-Verbrecher war er bislang jedoch nicht.

Er flüchtete mit dem Zug 
in die Steiermark
Doch diese Lücke in seiner kriminellen Karriere dürfte er wohl am vergangenen Montag geschlossen haben. Mitten in der Rushhour, kurz nach 18 Uhr, vergewaltigte er eine junge Frau (23) in der Linie U6 zwischen den Stationen Alt-Erlaa und Philadelphiabrücke. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Das Martyrium dauerte sechs Minuten. Als die ersten Fahrgäste zustiegen, flüchtete er zum Bahnhof Meidling, fuhr mit dem nächsten Zug nach Graz. Eine einzigartige Fahndung mit Fotos in allen Medien brachte schließlich den Erfolg. Ein Passant erkannte ihn, alarmierte die Polizei. Kurze Zeit später wurde er festgenommen. Heute, Freitag, soll der Inhaftierte zum ersten Mal einvernommen werden.

Wienerinnen machen sich Sorgen um ihre Sicherheit
Doch wirklich sicher fühlen sich die Wienerinnen auch jetzt nicht. Wie die ÖSTERREICH-Umfrage zeigt, haben viele Fahrgäste das Vertrauen in die Sicherheit verloren. „Gerade am Abend fühle ich mich in der U-Bahn t nicht wohl“, sagt Sandra S. (24). Auch die 44-jährige Susan S. macht sich Gedanken: „Ich mache mir Sorgen um meine 18-jährige Tochter“. Doch die Wiener Linien beruhigen: Ihr Kamerasystem wird ausgebaut.

U-Bahn: Fünf Anzeigen pro Tag
Das feige Sex-Attentat in der U6 schockt ganz Österreich. Die Polizei veröffentlichte jetzt erste Zahlen, wie gefährlich U-Bahn-Fahren in Wien ist. Demnach gab es im Zeitraum vom 1. Juni 2006 bis 21. Oktober 2012 exakt 12.109 Anzeigen wegen Tätlichkeiten – also rund 2.000 pro Jahr.

Immer öfter kommt es zu Einsätzen in der Nacht: Seit Einführung der Nacht-U-Bahn (3. September 2010 bis 31. Oktober 2012) gab es insgesamt 936 Einsätze. „Am häufigsten sind Taschendiebstähle“, so die Polizei. Die gefährlichsten Linien sind die U6 und die U3.

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