Anteilnahme

So trauern Freunde um toten Sebastian

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„Du bleibst in unseren Herzen“ Freitag Begräbnis des Schülers.

Vor dem Gymnasium in Braunau hängt nach wie vor die schwarze Fahne, auf dem Weg zum Schultor gehen auch drei Tage nach Bekanntwerden des mysteriösen Verbrechens die Kinder und Jugendlichen mit gesenktem Köpfen in die Klassenzimmer, immer wieder brechen Mitschüler in Tränen aus. Auf der Pinnwand des Facebook-Profils des getöteten Sebastian H. posten seine Freunde ihre Trauer. „Rest in Peace, du warst einer der besten!“ „Du bleibst in unseren Herzen.“

Auch ganz persönliche Abschiedsworte sind zu lesen: „Ich werde dich so vermissen!“ „Komm zurück! Wer soll denn sonst in unserer Klasse immer so gute Sachen verteilen und uns so aufmuntern?“

Familie weint. Zum Begräbnis des Burschen mit belgisch-japanischen Wurzeln am Freitag nach dem Gottesdienst in der Stadtkirche von Braunau haben sich Hunderte Menschen angekündigt.

Philipp alias Jacky Shin D., Sänger einer Rock-Band und Bruder des Ermordeten, bedankt sich (auf seiner Pinnwand auf Facebook) im Namen der trauernden Familie für die Anteilnahme. Und verstört gleichzeitig mit dem Satz: „Bitte keine voreiligen Schlüsse bezüglich dem Ivan ziehen …“

Sensibler Spross
Ivan D. (17), das ist der mutmaßliche Täter, der seinen besten Freund beim Lernen in seinem Zimmer angeblich mit einem Messer attackiert und mit bis zu 25 Stichen getötet hat – für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Der Sitznachbar von Sebastian in der 7B soll sich auch selbst mit dem Messer lebensgefährlich am Bauch verletzt haben – nach einer Not-OP ist der introvertierte Spross einer aus Ex-Jugoslawien zugewanderten Familie außer Lebensgefahr.

Das Motiv für die Tat ist unklar: Eifersucht, Streit um ein Mädchen, Neid auf den Erfolg des anderen oder war es (so könnte man Jacky Shins Zeilen deuten) doch ein psychotischer Schub von Ivan, der wegen Depressionen in Behandlung war?

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