Ein 15-Jähriger aus der Südsteiermark soll Jugendliche mit einem Messer bedroht und nach Anschlagsplänen recherchiert haben. Die Polizei nahm ihn fest, bei ihm wurden zahlreiche Waffen sichergestellt.
Nach wochenlangen Ermittlungen ist Polizisten der Polizeiinspektion Leibnitz die Festnahme eines 15-jährigen Österreichers gelungen. Der Jugendliche steht im Verdacht, rund um den Bahnhof Kaindorf an der Sulm über Wochen hinweg mehrere Gleichaltrige mit einem Messer bedroht zu haben.
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Laut aktuellem Ermittlungsstand bedrohte er am 25. Juni 2025 zwei 14-jährige Mädchen mit einem Messer und flüchtete anschließend mit einem E-Scooter. Am 29. Juni 2025 soll er einen gleichaltrigen Burschen auf dem Heimweg vom Bahnhof verfolgt und ebenfalls mit einem Messer bedroht haben.
Der entscheidende Hinweis kam durch eine Anzeige wegen Belästigung am Bahnsteig. Eine Frau hatte einen vermummten E-Scooter-Fahrer gemeldet. Die Polizei konnte den Jugendlichen anhand der Personenbeschreibung ausforschen.
Waffen, Schwerter, Bombenattrappe
Bei einer durch die Staatsanwaltschaft Graz angeordneten Hausdurchsuchung im Bezirk Leibnitz wurden zahlreiche Waffen sichergestellt. Polizisten fanden mit Unterstützung der Schnellen Interventionsgruppe (SIG) Stichwaffen, Schwerter, Äxte, eine Machete sowie täuschend echt aussehende Airsoft- und CO2-Waffen. Auch mit Nägeln präparierte Baseballschläger und eine Bombenattrappe in Form eines umgebauten Hosengürtels wurden entdeckt.
Gegen den Jugendlichen wurde ein Waffenverbot verhängt.
Recherche zu Polizei und Amokläufen
Auf dem Mobiltelefon des 15-Jährigen stellten Ermittler intensive Online-Recherchen zu weltweiten Amokläufen, zum Amoklauf in Graz, zum Bau von Bomben, Fluchtfahrzeugen und zu Darknet-Waffen fest.
Besonders alarmierend: Er hatte offenbar gezielt Informationen zur Polizeiinspektion Leibnitz gesucht – darunter Personalstand und Schichtwechsel.
Zusätzliche Tatvorwürfe
Der Jugendliche soll auch für einen Einbruchsdiebstahl im Zusammenhang mit versperrten Moped-Helmen verantwortlich sein. Zudem war er bereits Anfang des Jahres von der Schule suspendiert worden. Der Grund: Bedrohungen gegen mehrere Mitschüler.
Zu den Vorwürfen zeigte sich der bisher arbeitssuchende Jugendliche nur teilweise geständig. Die Waffen seien laut eigener Aussage „Dekoration oder Werkzeuge“ gewesen. Die Internetrecherchen habe er aus „Neugier“ durchgeführt.
Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.