„Ich habe nichts Falsches gemacht“, sagte der Pensionist vor Gericht – vertagt.
Im August war Josef R. (81) aus Ungersdorf mit seinem Opel Meriva auf der Gleisdorfer Straße in Richtung Sinabelkirchen gefahren. Im Auto saßen seine Schwester Theresia B. (83), ihr Mann Johann B. (89), sein Bruder Karl (77) und seine Frau Anna (80). Es war Nacht, es regnete in Strömen, es kam zur Tragödie.
Auto stürzte 20 Meter tief in einen Fluss ab
Josef R. rammte ein Absperrgitter, fuhr mit seinem Auto in eine Baustelle ein. Dort war sechs Wochen zuvor die Brücke abgetragen worden. Der Wagen stürzte in die Tiefe: Lenker, Bruder und Schwester überlebten, die Ehefrau und ihr Schwager kamen ums Leben.
Fahrlässige Tötung. Dazu unter besonders gefährlichen Verhältnissen. So lautete am Freitag die Anklage gegen den 81-Jährigen.
„Fühlen Sie sich schuldig?“, fragte Richterin Michaela Lapanje. „Ja“, sagte Josef R., „aber ich habe nichts Falsches gemacht.“ Wegen der Brückensanierung gab es ein Hinweisschild. „Ich hab’ nicht gedacht, dass es mir gilt“, so der Pensionist.
Tragisch. Den beiden Männern, die vorne gesessen hatten, war es vor Aufregung nicht gelungen, per Handy Hilfe zu holen. Die Telefone fielen ins Wasser.
Prozess vertagt – es muss geklärt werden, ob die Baustelle tatsächlich mangelhaft gesichert war.