Mit Luftdruckpistole

Grazer schoss auf Buben - 12 Monate Haft

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Ein 28-Jähriger verletzte zwei Söhne seiner Lebensgefährtin mehrmals.

Ein 28-jähriger Grazer ist am Freitag am Grazer Straflandesgericht wegen Körperverletzung und schwerer Nötigung zu einer bedingten Haftstrafe von zwölf Monaten verurteilt wurde. Der drogenabhängige Mann hatte die beiden Buben seiner ehemaligen Lebensgefährtin, acht und fünf Jahre alt, mehrmals verletzt. Unter anderem schoss er mit einer Luftdruckpistole auf die Kinder, schlug sie mit einem Schuhlöffel und fesselte einen der Buben.

Unter Drogeneinfluss
Zu Beginn der Verhandlung bestritt der Angeklagte, abgesehen von ein paar Ohrfeigen, die Taten. Nach Belehrung durch Richter Wolfgang Wladkowski und dringender Empfehlung seines Verteidigers ("Tauchen Sie durch") gab der 28-Jährige auch die restlichen Vorwürfe zu. Er könne sich aber an Einzelheiten nicht erinnern, weil er unter Drogeneinfluss stand, gab er zu Protokoll.

Psychotherapeutische Behandlung
Da das Gutachten eines Kinderpsychologen den Tatbestand des Quälens nicht feststellen konnten - dazu hätten die Misshandlungen über einen längeren Zeitraum wiederholt erfolgen müssen -, lag die mögliche Höchststrafe bei zwölf Monaten Haft. Zu dieser verurteilte Richter Wladkowski den 28-Jährigen bedingt auf drei Jahre Probezeit. Zudem muss sich der Angeklagte einer psychotherapeutischen Behandlung mit Drogenentzug unterziehen und monatlich dem Gericht ärztliche Belege vorlegen. Geschieht dies nicht, wird die Haftstrafe schlagend.

Richter: "Sauerei"
"Was Sie mit den Kindern aufgeführt haben, ist eine Sauerei", redete der Richter dem Grazer bei der Urteilsverkündung ins Gewissen: "Alles schieben Sie auf die Drogen." Der 28-Jährige nahm das Urteil dankend an. Die ebenfalls drogenabhängige ehemalige Lebensgefährtin befindet sich derzeit in stationärer Therapie, die Kinder sind bei einer Pflegemutter untergebracht.

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