Wettskandal

Hammer-Urteil gegen Fußball-Stars

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„Sie waren die zentrale Figur“, lastet die Richterin Ex-Team-Kicker Sanel Kuljic an.

„Oh“ – kaum hörbar reagiert Ex-Team-Stürmer Sanel Kuljic, als Richterin Elisabeth Juschitz am Freitagmittag das Urteil im Wettbetrugsprozess verkündet: Der Fußballer muss fünf Jahre sitzen – keine Fußfessel. „Sie waren ein Fußballidol und wurden zur zentralen Figur in diesem Geschehen“, begründet die Vorsitzende das harte Urteil – die Urteilsverkündung hatte erst mit einstündiger Verspätung begonnen. Dutzende Journalisten und Kiebitze warteten in Graz gespannt vor dem Schwurgerichtssaal.

Auch »Kronzeuge« Taboga muss sitzen
Mehr Geld. Acht Schuld- und zwei Freisprüche im Zweifel für Zweitligakicker fällte der Schöffensenat. Dabei muss auch „Kronzeuge“ Dominique Taboga, der die Affäre ins Rollen gebracht hat, in Haft: drei Jahre, ein Jahr unbedingt. „Ihr Motiv war, dass Sie mehr Geld wollten“, sagt die Richterin, „während Sie, Herr Kuljic, das viele Geld, das Sie verdient haben, beim Fenster hinausgeworfen haben.“

Auch die Hintermänner aus Albanien, Serbien und Georgien fassen Haftstrafen aus – zwischen einem Jahr bedingt und vier Jahren unbedingt: Sie haben sich teils an den Manipulationen beteiligt, waren aber auch Handlager bei Erpressungen und Nötigungen, als Wettmanipulationen missglückten und Kicker wie Taboga in Geldnot gerieten.

Auch moralische Schelte vom Gericht
Sperre. „Es ist verwerflich, bei einem Sport die Fairness so zu verletzten“, sagte die Richterin zu Taboga, der als Fußballer lebenslang gesperrt ist.

Fünf der Beschuldigten nahmen dann die Strafen an, die anderen fünf erbaten sich drei Tage Bedenkzeit. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Thomas Zündel und ein weiterer Spieler wurden im Zweifel freigesprochen.

Schock. Drei Jahre auf Bewährung, eines davon unbedingt bzw. fünf Jahre Gefängnis. Wenn man diese gegen Taboga und Kuljic verhängten Strafen hört, ist man natürlich im ersten Moment geschockt. Aber die Gesetze gelten auch für Fußballprofis. Die Richterin wollte offenbar ein Zeichen setzen. Schließlich handelt es sich um schweren Betrug und um Erpressung.

Natürlich bereuen Kuljic und Taboga jetzt vieles, doch sie hätten sich das früher überlegen müssen. Jetzt dienen sie als abschreckendes Beispiel für alle, die nur im Entferntesten daran denken, den Sport zu manipulieren.

Polster: "Abschreckendes Beispiel für alle Übeltäter"
Schock. Drei Jahre auf Bewährung, eines davon unbedingt bzw. fünf Jahre Gefängnis. Wenn man diese gegen Taboga und Kuljic verhängten Strafen hört, ist man natürlich im ersten Moment geschockt. Aber die Gesetze gelten auch für Fußballprofis. Die Richterin wollte offenbar ein Zeichen setzen. Schließlich handelt es sich um schweren Betrug und um Erpressung.

Natürlich bereuen Kuljic und Taboga jetzt vieles, doch sie hätten sich das früher überlegen müssen. Jetzt dienen sie als abschreckendes Beispiel für alle, die nur im Entferntesten daran denken, den Sport zu manipulieren.

Krankl: "Manipulationen gehören hart bestraft"
Strafe. Wett­manipulationen haben im Sport nichts verloren. Darum gehören sie auch hart bestraft. Es ist schon traurig genug, dass es sie noch immer gibt. Sie verstoßen gegen den sportlichen Geist. Wir lieben unseren Fußball, da dürfen Betrügereien nicht einen Millimeter Platz haben. Darum muss man auch alle Konsequenzen ziehen, damit der Fußball sauber bleibt. Die sportliche Herausforderung macht den Reiz, wenn der Kleine den Großen ärgert. Manipulationen schaden nur dem Sport. Egal, ob im Fußball-Unterhaus oder in den großen Profi-Ligen.

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