Dealer-Ring in Karlau

Irrer Drogenhandel im Häfen aufgeflogen

Teilen

Ein Kärntner Dealer dachte gar nicht daran, in Haft sein Dogen-Business zu stoppen – ganz im Gegenteil.     

Bereits seit Herbst liefen die Ermittlungen der Grazer Kripo, nachdem Beamte der Justizanstalt Graz-Karlau bei der Über­wachung von Telefon- und Besuchsgesprächen der Häftlinge auf den Austausch von Zahlencodes aufmerksam geworden waren.

Schnell geriet ein Kärntner Häftling (24), der wegen Drogendelikten einsitzt, in Verdacht, auch hinter Gitter einen regen und höchst lukrativen Suchtgifthandel aufgezogen zu haben, welcher, kurz zusammengefasst, so funktionierte:

Die per illegalem Handy unterwiesene Freundin des Kärntners (21) organisierte via Darknet und Bezahlung per Bitcoin flüssige künstliche Cannabinoide. Gemeinsam mit der Mutter beträufelte sie damit Briefpapier sowie T-Shirts und andere Bekleidungsgegenstände, die man in den Häfen schicken darf. Das per Post ins Gefängnis geschickte und präparierte Briefpapier sowie die getränkten Leiberln oder Handtücher wurden vom Kärntner in seiner Zelle zerschnitten – und zum Stückpreis an Drogenkonsumenten weiterverkauft.

Insgesamt 13 Häftlinge als Mittäter ausgeforscht

Bezahlt wurde von den Mitinsassen per elektronischem Zahlungsmittel und Paysafe-Codes, die von den beiden Komplizinnen draußen bearbeitet und abgeschöpft wurden – das eingelöste Geld landete hernach auf dem Konto des 24-Jährigen, der sich damit auch in Haft ein Luxusleben zu finanzieren vermochte.

Die zuständigen Behörden räumten mit dem haftinternen Drogennetz auf: Die Freundin wurde verhaftet, die Mutter streitet allerdings alles ab, 13 tatverdächtige Mithäftlinge aus aller Herren Länder wurden ausgeforscht. Die Männer im Alter von 23 bis 41 Jahren wurden getrennt und teils in andere Haftanstalten verlegt. Mehrere ­Gerichtsverfahren in der Causa sind anhängig.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.