Freigänger

Kartnig: Ab Montag frei

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Hannes Kartnig ist ab Montag Freigänger. Wie sein neues Leben jetzt aussieht.

Hannes Kartnig (63) darf wieder raus aus dem Gefängnis. Erst im Herbst wurde ihm die Fußfessel abgenommen, weil er in die Oper ging und öffentlich speiste. Jetzt, nur vier Monate später, wird er ­Freigänger. Das bestätigt Manfred Ulrich von der Justizanstalt Graz-Jakomini gegenüber ÖSTERREICH: „Herr Kartnig erfüllt alle Voraussetzungen, er hat sich unauffällig verhalten. Laut Gesetz steht ihm diese Form des Vollzugs zu.“

Kartnig wird jetzt in den offenen Vollzug überstellt
Voraussichtlich ab Montag wird der 63-Jährige bei einer Firma in Graz arbeiten. Fünf Tage die Woche, von Montag bis Freitag. Nur abends muss er zum Schlafen ins Gefängnis zurück.

Gut möglich, dass Kartnig auch wieder vermehrt in der Grazer Innenstadt gesichtet wird. Denn er darf auch Termine außerhalb seiner Bürotätigkeit wahrnehmen, wenn dies sein Job erfordert. Details zu Kartnigs neuem Arbeitgeber verrät die Justiz nicht. Nur so viel: Es ist eine Firma, die nichts mit seiner Verurteilung zu tun hat.

Seit Ende Oktober 2014 teilte sich Kartnig mit Ex-Fußballstar Sanel Kuljić auf der Krankenstation in Graz eine Zelle und arbeitete für 1,17 Euro als Hausarbeiter. Jetzt wird er in den offenen Vollzug verlegt, wo die Zellen 24 Stunden am Tag geöffnet sind.

Im besten Fall muss Kartnig die Nächte hinter Gittern nur noch knapp zweieinhalb Monate ertragen. Schon Mitte Mai kann er seine bedingte Entlassung beantragen. Genau dann hat Kartnig zwei Drittel seiner 15 Monate langen Haft wegen Finanzvergehen abgesessen – die Untersuchungshaft eingerechnet. Die Chancen stehen gut, in Graz ist es gängige Praxis, Insassen nach dieser Zeit zu entlassen.Jochen Prüller


VIDEO: Kartnig und seine Fußfessel sorgten in den letzten Monaten immer wieder für mediales Aufsehen. Beispielsweise im Oktober 2014:


 

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