Ein oststeirischer Feuerwehrmann konnte nach neun Brandlegungen als Brandstifter ausgeforscht werden.
Beim letzten Anschlag am vergangenen Wochenende bestand Lebensgefahr für den gehbehinderten betagten Besitzer, die der Täter - wie sich herausstellte, der Nachbar - laut Polizei bewusst in Kauf genommen habe.
Gesamtschaden von 400.000 Euro
Bei dem letzten Delikt war
Samstagnacht in Mühldorf bei Feldbach ein Wirtschaftsgebäude in Flammen
aufgegangen. Der 76-jährige Besitzer wurde durch die Feuerwehrsirene
geweckt. Als er aufstand, sah er, dass das Feuer in Begriff war, auf sein
Wohnhaus überzugreifen. Mit knapper Not gelang es ihm, sich selbst ins Freie
zu retten.
Geständnis abgelegt
Ermittler des Landeskriminalamtes, die
schon andere Brandlegungen in der näheren Umgebung untersuchten, stießen
bald auf die Spur eines 28-jährigen Feuerwehrmannes der Freiwilligen
Feuerwehr des Ortes. Der Verdächtige war bei allen Brandeinsätzen dabei und
immer als Erster beim Rüsthaus gewesen. Zudem konnten weitere belastende
Indizien ermittelt werden.
Am Dienstag legte der Florianijünger auf Abwegen ein umfassendes Geständnis ab. Die Brände hatte der Verdächtige mit Benzin, brennbaren Flüssigkeiten oder mit Heu entfacht. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl erlassen.
"Frust abbauen"
Tatmotiv dürfte die Trennung von
seiner Lebensgefährtin und Kindern sein, die im Frühjahr des Vorjahres
erfolgt war. "Mit den Brandstiftungen wollte er offensichtlich seinen Frust
abbauen", hieß es von einem Sprecher der Exekutive. Zudem sei nicht
ausgeschlossen, dass er sich auch als Feuerwehrmann profilieren wollte.
Bei den insgesamt neun Bränden seit Mai 2007 wurden u.a. eine Lagerhalle, ein Klubhaus, zwei Müll- bzw. Altstoffsammelstellen und zwei landwirtschaftliche Gebäude in Brand gesetzt.