Neue Betrugsmasche

Über Online-Plattform: Betrüger kauften Privatauto ohne zu zahlen

Die Tatverdächtigen täuschten eine Überweisung des Geldes vor. Den Pkw nahmen sie dann einfach mit. 

Stmk.  Noch immer fehlt von den Tätern, die einem privaten Verkäufer das Auto geklaut hatten, jede Spur. Die Unbekannten gaben sich Ende Mai bei einer Online-Plattform als Kaufinteressenten aus und täuschten eine Überweisung vor. 

Das 65-jährige Opfer aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag hatte sein Privatauto online zum Verkauf angeboten. Daraufhin nahm ein bislang unbekannter Tatverdächtiger Kontakt mit dem Verkäufer auf. Man einigte sich auf einen Kaufpreis von 40.000 Euro und einer Abholung des Fahrzeuges. Zwei angebliche Mitarbeiter des vermeintlichen Kaufinteressenten sollten den Pkw bei der Wohnadresse des Verkäufers schließlich abholen.

Scheinfirma – keine Zahlung

Ein paar Tage später tauchten dann die beiden Männer an der Wohnadresse des 65-Jährigen auf. Sie gaben sich als Mitarbeiter einer "Firma" aus, überprüften das Fahrzeug und einigten sich vor Ort erneut auf den bereits vereinbarten Kaufpreis. Einer der Tatverdächtigen schickte dem Opfer schließlich eine gefakte Überweisungsbestätigung via WhatsApp.

Im Glauben, das Geld sei bereits am Weg, übergab der 65-Jährige das Fahrzeug samt allen Schlüsseln und dazugehörigen Dokumenten. Die beiden Männer montierten Probefahrtkennzeichen und fuhren mit dem Fahrzeug davon.

Nach ein paar Tagen stellte schließlich der Verkäufer fest, dass die angebliche Zahlung nie eingegangen ist. Aufgrund dessen erstattete er am Montag Anzeige gegen Unbekannt.

Intensive Ermittlungen und Sicherstellung des Fahrzeuges

Ermittlungen ergaben, dass der geklaute Audi Q5 einige Tage nach dem vermeintlichen Kauf an einen Mann (22) aus Oberösterreich weiterverkauft wurde. Dieser dürfte das Fahrzeug in Wien um 28.000 Euro erworben haben.

Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete eine Sicherstellung des Autos an. Eine Rückgabe an den ursprünglichen Besitzer erfolgte bislang nicht, da die rechtliche Lage hinsichtlich der zahlreichen Kaufverträge noch geprüft wird.

 

Präventionstipps der Polizei

Bei Online-Fahrzeugverkäufen ist eine erhöhte Vorsicht aufgrund von Betrugsfällen geboten:

• Seien Sie misstrauisch gegenüber angeblich sofort überwiesenen Beträgen, die nur per Screenshot oder WhatsApp-Nachricht „bestätigt“ werden.

• Geben Sie Fahrzeug, Schlüssel und Papiere erst nach tatsächlichem Zahlungseingang auf Ihrem Konto aus der Hand.

• Lassen Sie sich bei Barzahlung immer einen gültigen Lichtbildausweis zeigen und notieren Sie Name, Anschrift und Ausweisnummer.

• Verwenden Sie sichere Zahlungsmethoden und klären Sie im Zweifel die Verkaufsmodalitäten mit Ihrer Bank ab.

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