Laut Dekan wurde die Veranstaltung nicht aus inhaltlichen Gründen abgesgt, der Kommunistische StudentInnenverband sieht in dem Verbot einen "demokratiepolitischen Affront".
Aufregung hat es in Graz um eine Veranstaltung mit dem Dalai Lama-Kritiker Colin Goldner gegeben, die vom Rektorat der Karl-Franzens-Universität untersagt wurde. Der Kommunistischen StudentInnenverband (KSV) als Mitveranstalter protestierte am Dienstag und sprach von "offensichtlich politisch motivierter Einflussnahme". Vizerektor Martin Polaschek warf im Gegenzug den Veranstaltern "Missbrauch des Hochschülerschaftsgesetzes" vor.
Der klinische Psychologe und Okkultismusexperte Goldner hätte Donnerstagabend (30.10.) auf der Vorklinik über sein umstrittenes Buch "Dalai Lama. Der Fall eines Gottkönigs" diskutieren sollen. Die Untersagung sei "in keiner Weise eine inhaltliche Entscheidung", rechtfertigte Vizerektor Polaschek: Der KSV habe als wahlwerbende und damit begünstigte Gruppe angesucht, sei aber, wie sich herausgestellt habe, gar nicht der eigentliche Veranstalter. Dieser sei mit dem KPÖ-Bildungsverein eine Vorfeldorganisation einer Partei.
Seitens des KSV heißt es nun, man bediene sich "formaljuristischer Winkelzüge", um den "demokratiepolitischen Affront" und die "Einschränkung der Meinungs- und Diskussionsfreiheit" zu rechtfertigen. Dass die Optik eine ungünstige sei, weist Polaschek zurück: "Es ist mir egal, wie das ausschaut. Ich habe mich an die Gesetze zu halten, sonst bekomme ich eine Amtshaftungsbeschwerde".
Schon im Vorfeld hatte die Buddhistischen Religionsgemeinschaft (ÖBR) an Rektor Alfred Gutschelhofer appelliert, die Veranstaltung abzusagen. Diese findet nun doch statt, und zwar wie geplant am Donnerstag, 19.00 Uhr statt, allerdings nicht auf Hochschul-Boden, sondern im KPÖ-Bildungszentrum, Lagergasse 98a.