Blitz schlug in Haus ein, Sohn des Besitzers löschte mit Gartenschlauch.
Zum zweiten Mal in zwei Tagen haben am Mittwoch Unwetter und Hagel in der Oststeiermark Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen und an Objekten angerichtet, wie Feuerwehren und die Hagelversicherung berichteten. Im Bezirk Weiz schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Der Sohn des Besitzers konnte die Flammen mit einem Gartenschlauch löschen, so die Landespolizeidirektion am Donnerstag.
Das laut Österreichischer Hagelversicherung "großflächige Hagelunwetter" hat am späten Mittwochnachmittag erneut zum Teil schwere Schäden in der steirischen Landwirtschaft verursacht. Betroffen waren die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld, Südoststeiermark und Weiz. Schäden entstanden vor allem an Obstkulturen - etwa Heidelbeeren, Erdbeeren, Holunder, Birnen - bei Gemüse, Mais und Kürbissen. Der Gesamtschaden beträgt nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen rund 1,5 Millionen Euro auf einer Fläche von mehr als 2.500 Hektar. Bereits am Dienstag waren Kulturen im Wert von 2,5 Millionen Euro auf rund 2.000 Hektar vernichtet worden.
Blitz schlug in Haus ein
In Klettendorf im Bezirk Weiz hatte gegen 15.45 Uhr ein Blitz die Dachziegel eines Hauses durchschlagen und die Verschalung im Giebelbereich und den Balkonboden in Brand gesetzt. Die Flammen wurden vom Sohn des Hauseigentümers mit einem Gartenschlauch erfolgreich bekämpft. Die Freiwilligen Feuerwehren Puch bei Weiz, Anger und Floing führten noch Sicherungs- und Nachlöscharbeiten durch.
Der starke Regen und der Hagel setzten im Bezirk Hartberg zahlreiche Keller unter Wasser und verunreinigte und blockierte durch mitgeschwemmte Erde und Pflanzen etliche Straßen. Unter anderem mussten Pumparbeiten und Straßenreinigungen von den zehn alarmierten Feuerwehren durchgeführt werden. Durch den Hagel verstopfte Kanäle wurden mittels des Spülgeräts "Kanalratte" wieder freigemacht, so ein Feuerwehrmann aus dem Bezirk Hartberg.
Überflutungen durch Sintflut-Regen
Das kurze, aber heftige Gewitter hatte auch in den Bezirken Graz-Umgebung, Leibnitz und Südoststeiermark im Raum Kirchbach und St. Stefan sowie Feldbach und entlang des Raabtals Kanäle und Wasserläufe übergehen lassen, wie der Landesfeuerwehrverband berichtete. Viele Gemeinde- und Landesstraßen wurden überflutet oder mit Schlamm bzw. Erdmassen von den Äckern überspült. Vereinzelt galt es auch Keller und Hauseinfahrten sowie Betriebsanlagen auszupumpen. In Leitersdorf im Raabtal standen Feuerwehrmänner bis zu den Hüften im Schlamm, um den Sportplatz freizubekommen. Insgesamt standen im Bereichsfeuerwehrverband Feldbach 44 Wehren mit 100 Fahrzeugen und 556 Mitgliedern im Aufräumeinsatz.
Auf höher gelegenen Bergstraßen hat es geschneit. So auf der Turracher Straße (B 95) und dem Sölkpass. Letzterer musste gesperrt werden.