Lkws als Opfer

Vermehrt Spritdiebstähle in der Steiermark

Teilen

In der Steiermark war zuletzt ein klarer "Trend" zu mehr Spritdiebstählen zu beobachten. Der Grund sind die steigenden Benzinpreise.

Zu einem Anstieg bei Treibstoffdiebstählen ist es heuer in der Steiermark gekommen: Während 2008 bisher insgesamt 76 Kfz-Lenker zur Kenntnis nehmen mussten, dass ihr Tank an- oder gar abgezapft worden ist, waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres 67 Fälle. Das sei zwar noch kein exorbitanter Anstieg, ein klarer Aufwärtstrend sei aber schon in den vergangenen Jahren zu beobachten gewesen, erklärte Maximilian Ulrich, Sprecher der Sicherheitsdirektion Steiermark am Freitag.

Spritpreise als Ursache
Der Anstieg habe vor allem mit den hohen Spritpreisen an Österreichs Tankstellen zu tun. Außerdem habe sich die gestohlene Menge "gewaltig", jedenfalls überproportional zu den Delikten, erhöht: Mit den gestohlenen Tankkarten aus Lastkraftwagen können innerhalb kurzer Zeit mehrere Tausend Euro an Schaden entstehen, denn "1.000 Liter sind schnell runtergetankt, noch bevor der Diebstahl von den Besitzern überhaupt bemerkt wird," erklärte Ulrich.

Primär Lkws betroffen
Am häufigsten sind Lkw auf Parkplätzen und Firmenarealen, die kaum überwacht und oftmals nicht einsehbar sind, betroffen. "Wenn der Tankdeckel nicht abgesperrt ist, kann man mit einer Pumpe oder gar nur mit einem Schlauch sehr einfach abzapfen," meinte der Sicherheitsdirektions-Sprecher. Eingeleitet wird das gestohlene Gut in Kanister oder - wie in den meisten Fällen - gleich in das Fahrzeug der Täter. Das lege den Verdacht nahe, dass andere Lkw-Lenker einfach bei Kollegen abzapfen, während diese schlafen und glauben, ein ruhebedürftiger Straßenkamerad habe sich neben sie geparkt.

Rückgang beim Tankbetrug
Das jüngste Beispiel datiert aus der Nacht zum Donnerstag, als Unbekannte am steirischen Autobahnparkplatz Nestelbach an der A2, Südautobahn, aus einem Sattelschlepper rund 1.200 Liter Diesel abgezapft haben. Der 48-jährige Lenker schlief währenddessen in der Fahrerkabine. Die Polizei geht davon aus, dass der Treibstoff mit einer E-Pumpe direkt in ein anderes Schwerfahrzeug umgepumpt wurde.

Entgegen der Entwicklung beim Spritklau hat sich beim sogenannten Tankbetrug - zumindest in der Steiermark - ein Rückgang bemerkbar gemacht. 2008 wurde laut Exekutive bisher 57 Mal Anzeige erstattet, weil Lenker ohne zu bezahlen davongefahren waren. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 68 Fälle gewesen. Ulrich erklärte das Minus mit zusätzlichen Kameraanlagen, die von den Pächtern deutlich sichtbar installiert worden seien und die eine gewisse Abschreckungswirkung erzielen würden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.