Feuer-Inferno auf A2

Tanklaster explodiert - Prozess vertagt

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Der Lenker soll in einen Sekundenschlaf gefallen sein. Der Beschuldigte will davon aber nichts wissen.

Glimpflich davongekommen war im Dezember ein Tankwagen-Lenker auf der Südautobahn (A2), dessen Fahrzeug nach einem Unfall explosionsartig in Flammen aufgegangen war. Am Donnerstag musste sich der 48-jährige Steirer wegen fahrlässiger Gemeingefährdung vor dem Grazer Straflandesgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf ihm Sekundenschlaf als Ursache des "Infernos" vor, der Lenker hingegen bekannte sich nicht schuldig und sprach von einem Reifenplatzer. Der Prozess wurde vertagt.

Der Beschuldigte aus dem Bezirk Hartberg erklärte vor Gericht, dass er am Vorabend wie immer gegen 19.00 Uhr zu Bett gegangen sei, um gegen 2.30 Uhr aufzustehen und mit dem Tanker zum OMV-Zentrallager nach Graz zu fahren. Seit 22 Jahren lenke er unfallfrei Tanklastwagen. Als er am 4. Dezember während des Frühverkehrs am Weg nach Gleisdorf war, habe er plötzlich einen "Klescher" gehört. Danach wisse er nur mehr, dass er im Führerhaus des umgestürzten Lkw war, das Feuer bemerkte und sich aus dem Wrack befreite, bevor die Flammen es beinahe zur Gänze verschlungen.

Lenker will von Sekundenschlaf nichts wissen
Als Ursache nannte er ein technisches Gebrechen, möglicherweise einen Reifenplatzer. Dass er direkt nach dem Unfall im Krankenwagen zu einem Polizisten gesagt habe, er sei vermutlich kurz eingeschlafen, daran wollte sich der Hartberger vor Gericht nicht mehr erinnern. Doch der Beamte erneuerte vor Richterin Karin Kohlroser die ersten Aussagen des Lenkers im Krankenwagen. Warum dann wenige Tage nach dem Crash keine niederschriftliche Einvernahme vorgenommen worden sei, konnte sich der Polizist jedoch nicht erklären.

Ein Zeuge, der mit seinem Auto auf der A2 zum fraglichen Zeitpunkt unterwegs gewesen war, berichtete noch von einem herumfliegenden Lkw-Reifen und dass vor ihm noch zwei Lkw-Lenker gefahren seien, die den Unfall gesehen haben müssten. Er habe noch Fotos auf seinem Handy, auf denen die Sattelschlepper zu erkennen seien. Das Gericht vertagte die Verhandlung, um die neuen Beweise auszuarbeiten, einen Kfz-Sachverständigen zu beauftragen und weitere Zeugen auszuforschen.

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