Die Cousinen im Alter von 14 und 16 Jahren erbeuteten rund 65.000 Euro in Salzburg.
Diebesgut im Wert von rund 65.000 Euro haben zwei italienische Cousinen im Alter von 14 und 16 Jahren bei einer Einbruchstour im Juni dieses Jahres in Salzburg erbeutet. Die beiden Teenager bedauerten am Dienstag vor einem Salzburger Schöffensenat den gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahl, zu dem sie "kein Erwachsener gezwungen hatte", wie sie betonten. Die jüngere Angeklagte erhielt zehn Monate, die ältere zwölf Monate teilbedingte Haft. Die unbedingte Strafe beträgt bei beiden jeweils sechs Wochen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
An den Einbrüchen in drei Einfamilienhäuser in der Umgebung der Stadt Salzburg haben sich laut Staatsanwaltschaft noch zwei weitere Verwandte beteiligt. Doch ein Zwölfjähriger und eine 13-Jährige waren zu den Tatzeitpunkten nicht strafmündig. Zudem ermittelt die Justiz noch gegen "unbekannte Täter". Staatsanwalt Leon-Atris Karisch vermutete, dass womöglich eine organisierte Bande dahinter stecke. Das Aufbrechen der Fenster, Balkon- und Terrassentüren "ist sehr professionell erfolgt".
Keine Aussage über Beuteversteck
Als Beute wurden laut
Karisch "gezielt hochpreisige Gegenstände ausgewählt". Es handelte sich
dabei um Schmuck, Uhren, Bargeld, Goldmünzen, ein Sparbuch und eine
wertvolle Handtasche. Die 14-Jährige schilderte, dass die vier alleine mit
dem Auto von ihrer Heimatstadt Mailand nach Salzburg gekommen seien, "um
Urlaub zu machen. Ich bin gefahren. Meine Eltern haben das aber nicht
gewusst. Es hat mich auch niemand geschickt, um einzubrechen". Eine Bekannte
namens "Daniela", die sie von Hochzeitsfeiern her kenne, habe sie und ihre
Cousine dazu überredet. "Ich schwöre, dass ich das nicht mehr mache", sagte
sie zur Vorsitzenden Richterin Christina Rott und wischte sich danach ein
paar Tränen aus den Augen.
Wo sich die hochkarätige Beute befindet, wussten die Angeklagten nicht. Die Polizei stellte nur einen geringfügigen Teil sicher. Die 16-Jährige wurde bereits einen Monat vor den Straftaten nach einem Einbruch in St. Johann in Tirol zusammen mit ihrer 13-jährigen Verwandten erwischt, nach der Festnahme aber wieder freigelassen. "Ich brauchte Geld", rechtfertigte sie ihre weiteren "Coups". Auf die Frage, was sie beruflich machten, antworteten beide: "nichts". In Zukunft würden sie aber "nicht mehr in Österreich Urlaub machen". Mit Hilfe ihrer Eltern möchten sie in Italien einer Arbeit nachgehen. Da die Zeit ihrer U-Haft angerechnet wird, wurden die Mädchen nach der Verhandlung enthaftet. Sie gehören offenbar der ethnischen Volksgruppe der Roma an.