FPÖ-Obmann mit heftigen Attacken gegen Regierung: ''Falotten, Löwingerbühne.''
Innsbruck. Bei einer Demonstration Sonntagnachmittag in Innsbruck hat FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl einmal mehr gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung mobil gemacht. Vor laut Polizeiangaben rund 6.000 Menschen am Landhausplatz sprach Kickl von einem "Tiroler Neujahrskonzert der Freiheit", das man gen Wien erschallen lasse.
"Ihr werdet uns nicht stoppen", rief der FPÖ-Chef der türkis-grünen Bundesregierung vor der Menge, von denen der Großteil keine Maske trug, zu. Und ritt heftige Attacken am laufenden Band. Es gelte Widerstand zu leisten gegen die "Falotten-Regierung", die er auch als "Polit-Löwingerbühne" bezeichnete. Alle seien die "Betrogenen" aufgrund der anhaltenden Maßnahmen - Geimpfte wie Ungeimpfte und Genesene.
Die Regierenden würden sich aber zunehmend "ihr eigenes Grab schaufeln", sie seien "die eigenen Totengräber". Es werde schließlich eine "schöne Leich geben", deren Begräbnis er gerne beiwohnen werde, so Kickl.
Marsch durch die Innenstadt
Nach Kickls Rede setzte sich die Menge dann für einen Marsch durch die Innenstadt in Bewegung. Rund 5.500 bis 6.000 Personen nahmen teil, schätzte ein Polizeisprecher gegenüber der APA. Bis zu 24.000 Personen hätten laut Angaben der Tiroler FPÖ zudem die Redebeiträge am Landhausplatz via Live-Stream mitverfolgt. Während des Marsches skandierte die Menge "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Freiheit klaut" und "Widerstand", es liefen Hits mit Freiheits-Bezug, etwa "Looking for Freedom" von David Hasselhoff. Die Redner wandten sich aus einem Lkw an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Vor dem FPÖ-Obmann hatten am Landhausplatz unter anderem Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger und Generalsekretär Michael Schnedlitz gesprochen. Abwerzger prognostizierte, dass die Impfpflicht "vor dem Fall" stünde - "auch dank eurer Mithilfe". Und meinte diesbezüglich weiter: "Omikron ist unsere Chance". Dann griff er die Sorge vieler Demonstrierender auf und sprach vom Leid der Kinder und Jugendlichen. Schnedlitz schlug in dieselbe Kerbe: "Ich lasse nicht zu, dass Kinderherzen gebrochen werden", rief er der Menge zu. Er sei nicht nur als Politiker, sondern vor allem als Vater gekommen. "Ihr seid alle Helden", rief Schnedlitz am Schluss seiner Rede und betonte: "Gemeinsam bilden wir einen Schutzwall, den sie niemals brechen können".
Veranstaltet wurde die Demonstration vom "Team Tirol", das auch mit der Teilnahme von MFG-Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler um Demo-Mitstreiter warb. Eine ebenfalls angemeldete Antifaschismus-Demonstration im Walther-Park fand vorerst nur 80 Teilnehmer, so die Exekutive zur APA. Die Veranstaltung war als Standkundgebung angemeldet, mit einem Zusammentreffen mit der Corona-Demo wurde nicht gerechnet.