Der Großbrand in der Abfall-Recyclinganlage in Nußdorf-Debant in Osttirol hat die Einsatzkräfte in der Nacht auf Montag weiter gefordert.
40 Feuerwehrleute hielten den Brand unter Kontrolle, hieß es seitens des Landes. Am Montag werden die Nachlöscharbeiten fortgesetzt. Obwohl der Brand unter Kontrolle gebracht werden konnte, zeigen sich Umweltmediziner wegen möglicher Schadstoffe in der Luft besorgt. Erste Messungen der Berufsfeuerwehr Bozen ergaben keine Grenzwertüberschreitungen, dennoch warnen Experten wie der Tiroler Umweltmediziner Heinz Fuchsig und Umweltmediziner der MedUni Wien Hans Peter Hutter vor giftigen Rückständen und Feinstaubpartikeln infolge unvollständiger Verbrennung, wie "ORF Tirol" berichtet. Besonders Lungenkranke seien bei Hitze und schlechter Luftqualität gefährdet.
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Fuchsig empfiehlt laut Bericht, Fenster geschlossen zu halten und zur Luftreinigung im Innenraum stündlich für fünf Minuten einen Staubsauger mit Hepa-Filter einzusetzen – auch wenn die Wirkung wissenschaftlich noch nicht bewiesen ist. Er habe im Selbstversuch aber eine rasche Reduktion von Feinstaubpartikeln erreichen können. Bei direktem Kontakt mit Rauch könne eine FFP2-Maske helfen. Hutter betont, dass der wahrgenommene Gestank – etwa nach verbrannten Autoreifen – durchaus gesundheitlich relevant sein könne.
Eine Taskforce aus München wurde beauftragt, Luft-, Boden- und Wasserproben zu nehmen. Die Nachlöscharbeiten gestalten sich aufgrund wechselnder Winde und starker Rauchentwicklung schwierig. Mehr als 100 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Wie lange die Maßnahmen andauern werden, ist derzeit unklar.