19,5 Millionen Euro an Darlehensaufnahmen ist geplant. Einsparungen bei Dienstposten ist geplant.
Tirol. Die finanzielle Lage bleibt angespannt: Die Stadt Innsbruck hat für 2026 einen Budgetentwurf vorgelegt, der die "Handlungsfähigkeit" der Stadt gewährleisten soll. Laut einer Aussendung werden die "Liquidität der Stadt" garantiert und "klare Schwerpunkte bei Bildung, Infrastruktur und Sicherheit" gelegt. Im kommenden Jahr soll sich ein negatives Saldo der operativen Gebarung in Höhe von 0,9 Millionen Euro ergeben, der Schuldenstand wird leicht auf 224,2 Millionen Euro steigen.
Der Haushaltsvoranschlag, der in der Dezember-Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates beschlossen werden soll, sieht operative Einzahlungen in Höhe von 565,9 Millionen Euro und Auszahlungen in Höhe von 566,8 Millionen Euro vor. Darüber hinaus sollen 19,5 Millionen Euro an Darlehen aufgenommen werden. Der prognostizierte Schuldenstand steigt damit Ende 2026 leicht - im Budget des Jahres 2025 war am Jahresende mit 223,6 Millionen Euro Schulden gerechnet worden. Einmal mehr wurde die schwierige Situation auch auf fehlende Ertragsanteile des Bundes zurückgeführt: Im Jahr 2026 liege das Finanzierungsdelta - also zwischen dem, was der Bund bestellt und was er bezahlt - bei 80 Millionen Euro.
Anzengruber für "überschaubaren" Darlehensstand
"Innsbruck wird mit Stand Ende 2025 rund 200 Millionen Euro an Darlehen aufgenommen haben. Darlehen sind zwar Schulden, sie finanzieren aber nachhaltige Infrastrukturprojekte für die kommenden Generationen", hielt Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck), der gemeinsam mit Grünen und SPÖ eine Stadtregierung bildet, fest. Wichtig sei, dass der Darlehensstand "gut überschaubar, rückzahlbar und somit kontrollierbar bleibt."
Die Stadt will daher 2026 weiter investieren, 50 Millionen Euro sind vorgesehen. 5,5 Millionen Euro sollen etwa für Bildung und Kinderbetreuung aufgewendet werden, vier Millionen Euro für Feuerwehren und Sicherheit. Dennoch muss so manches Vorhaben in die Warteschlange: Die bereits geplante Umgestaltung des Vorplatzes des Hauses der Musik bzw. vor der Hofburg könne "vorläufig" nicht realisiert werden, sagte der Stadtchef. Noch im September war Anzengruber von einer Umsetzung im kommenden Jahr ausgegangen.
Einsparungen bei Dienstposten
Die "Budgetstrenge" bleibe indes "oberstes Prinzip", fügte Finanzdirektor Martin Rupprechter hinzu. Innsbruck werde "durch ein volatiles Umfeld" geführt, "ohne dabei die Investitionskraft zu verlieren. Die Liquidität ist gesichert, die Stadt bleibt handlungsfähig", fasste er zusammen. Die im Vorjahr eingeführte Zehn-Prozent-Haushaltssperre für alle Deckungsklassen und Subventionen bleibe aufrecht, zudem wird in der Verwaltung gespart: 37 der aktuell 1.933 Dienstposten werden wie bereits angekündigt gestrichen.