Hochspannung fünf Tage vor dem Burschenschafter-Kommers: 1.000 Gegendemonstranten werden erwartet, Polizei muss CV-Buden schützen.
Kommenden Samstag wird die Innsbrucker Innenstadt zur Hochsicherheitszone: Am 20. Juni feiern rechtsnationale Burschenschaften aus ganz Österreich das 200-Jahr-Jubiläum des Tiroler Freiheitskampfes mit einem großen Fest in der Innsbrucker Messehalle. Bereits 1994 und 2000 fanden unter großem Aufsehen Festkommerse der rechten Burschenschaften in Innsbruck statt, auch damals herrschte massive Polizeipräsenz.
Innenstadt abgeriegelt
Zwei große Gegendemonstrationen sind bei
der Polizei bereits angemeldet – bis zu tausend Demonstranten aus ganz
Europa könnten kommen.
Die erste Gegendemonstration beginnt um 15 Uhr am Landhausplatz. Um 17 Uhr startet der zweite Aufmarsch beim Gasthof Bierstindl: Beide Gruppen ziehen durch die Innenstadt zur Messehalle, wo der Festkommers stattfindet. Im Bereich des Landhausplatzes bis hinunter zur Messehalle und in der Ing.-Etzel-Straße kommt es deshalb am Nachmittag zu Verkehrsbeeinträchtigungen und Straßensperren.
Verstärkung für Polizei
Ein Zusammentreffen der beiden
Gruppierungen soll unter allen Umständen verhindert werden, erklärt
Polizeipräsident Thomas Angermair im Gespräch mit ÖSTERREICH. Dafür sorgen
1.000 Polizeibeamte, die an diesem Tag im Einsatz stehen. „Wir mussten auch
Beamte aus anderen Bundesländern nach Tirol holen“, sagt Angermair. Außerdem
will man mittels Videoüberwachung sowie verstärktem Streifendienst
zusätzlich für Sicherheit sorgen.
Extra-Schutz für Buden
Für großen Unmut sorgt die
Veranstaltung bei den katholischen Hochschulverbindungen, die aufgrund der
optischen Ähnlichkeit oft mit den schlagenden, rechten Verbindungen in
Zusammenhang gebracht werden. „Wir distanzieren uns geschlossen von dieser
Veranstaltung“, erklärt Bernhard Hackl vom Innsbrucker Cartellverband (ICV).
„Unsere Grundsätze unterscheiden sich grundlegend von jenen der rechten
Burschenschaften.“
Daher habe man sogar Polizeischutz beantragt, damit die CV-Verbindungslokale („Buden“) nicht von aufgebrachten linken Gegendemonstranten beschädigt werden. „Sechs bis sieben Verbindungen sind an uns herangetreten und haben um Polizeischutz gebeten“, weiß Angermair. Vor allem Verbindungsbuden in der Nähe des Landhausplatzes und der Hauptuniversität sollen am kommenden Samstag von der Polizei extra bewacht werden.