Eine Pensionistin in Tirol fiel auf den "Neffentrick" hinein: Per Telefon meldete sich ein vermeintlicher Bekannter - und bat um Geld.
Trotz Warnungen der Polizei mit Hilfe medialer Unterstützung ist am Dienstag erneut eine Tiroler Pensionistin Opfer des sogenannten Neffentricks geworden. Eine "gute Bekannte ihres Mannes" hatte um die Mittagszeit angerufen und wegen "akuter Geldprobleme" um die "kurzfristige Leihe" eines höheren Geldbetrags gebeten. Dieser würde "bald wieder retourniert" werden. Eine Stunde später holte ein "Geldbote" mit südländischem Aussehen den Betrag über mehrere tausend Euro ab, teilte die Polizei mit.
Nach Angaben der Innsbruckerin habe die hochdeutsch sprechende "Bekannte" rhetorisch geschickt agiert und ihr das Gefühl vermittelt, gut Bescheid zu wissen. Bei der Geldübergabe an der Wohnadresse der Pensionistin habe ihr der circa 35-jährige Mann eine Quittung überreicht. Beschrieben wurde der "Geldbote" mit schwarzen kurzen Haaren als 1,75 Meter groß. Er trug elegante, dunkle Kleidung, eine Sonnenbrille und sprach ebenfalls deutsch.
"Die Gutmütigkeit und -gläubigkeit dieser älteren Personen wird immer wieder ausgenutzt", schilderte ein Polizist die Dramatik. Diese würden von "Verwandten" oder "Bekannten" überrumpelt werden.
Aus diesem Grund riet die Bundespolizeidirektion Innsbruck abermals zu erhöhter Aufmerksamkeit und Vorsicht. "Es wird eindringlich davon abgeraten, in derartigen telefonisch eingefädelten angeblichen 'Notfällen' durch Übergabe von Bargeld Hilfe zu leisten", hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Es werde empfohlen, die "vermeintlich Bekannten oder Verwandten" genauestens zu befragen und zu überprüfen. Insbesondere solle nach Details gefragt werden, die lediglich ein Familienmitglied oder Freund wissen könne.