"Wazzinger"

Taxi-Orange-Star als Kinderschänder vor Gericht

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Donnerstag wird dem früheren TV-Star Walter Pirchl in Innsbruck der Prozess gemacht. Die Anklage: Kindesmissbrauch, Untreue und Betrug.

Früher war er im Gespräch, jetzt ist er im Gerede. Und so gesehen steht Walter Pirchl (36), seit dem TV-Spektakel Taxi Orange einem großen Publikum als „Wazzinger“ bekannt, wohl vor der wichtigsten Woche seines Lebens. Denn kommenden Donnerstag steht der kantige Tiroler in Innsbruck vor Gericht. Und das Urteil wird darüber entscheiden, ob „Wazzinger“ für die In-Szene des Landes künftig überhaupt noch ein Thema ist.

Furchtbarer Verdacht
Der Grund: Die Staatsanwaltschaft lastet dem einstigen TV-Star (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) Furchtbares an. Pirchl soll zwei Kinder „zur Unzucht missbraucht“ beziehungsweise „geschlechtliche Handlungen an ihnen vorgenommen“ haben. Das Mädchen und der Bub, um die es sich handelt, sind Pirchls ehemalige Stieftochter (heute 16) und sein Sohn (heute elf). Zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Taten waren sie fünf (das Mädchen) und sechs Jahre alt (der Bub).

Rachefeldzug
Der Musiker und Entertainer erklärt den ungeheuren Verdacht mit einem Rufmord seiner geschiedenen Frau: „Die Klage ist der Höhepunkt eines Rachefeldzugs meiner Ex. Sie will mich vernichten. Aber ich werde beim Prozess meine Unschuld beweisen.“

Das wollte er schon am 16. Oktober des Vorjahres, als das Verfahren zum ersten Mal angesetzt war. Allerdings ist es geplatzt, weil „Wazzingers“ Staranwalt Manfred Ainedter kurz vor Prozessbeginn sein Mandat zurücklegte (dem Vernehmen nach wegen offener Honorare). Und statt sich zu rehabilitieren, hat Pirchl damals für neue schlechte Nachrichten gesorgt: Ex-Freundin Sabine B. (32) zeigte ihn an, weil er sie geschlagen und bedroht haben soll. Pirchl: „Die nächste Lüge. Ich hab halt Pech mit meinen Frauen.“

Tiefer Fall
Seit sein Höhenflug vorbei ist, hat der ­Tiroler offenbar Tiefschläge abonniert. Denn am Donnerstag werden ihm vor Gericht auch Untreue (als BZÖ-Wahlhelfer) und Betrug (im Zusammenhang mit seiner Kreditkarte) vorgeworfen. Pirchls Kommentar: „Alles Unsinn.“ Mag sein auch, er hat halt Pech mit sich selbst.

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