Ein spektakulärer Prozess offenbart die Zustände an Wiens ärgstem Hotspot.
Zur Bluttat kam es am 11. September 2015 am Praterstern: Ein Serbe (40), der illegal in Österreich als Gelegenheitsarbeiter lebte, hatte sich über die Avancen einer Junkie-Frau mit Kampfhund so geärgert, dass er ihr eine Ohrfeige verpasste. Fünf Asylwerber aus Algerien – mutmaßliche Dealer – rannten dem Serben nach und sollen ihn bei einer Litfaßsäule umzingelt und bedroht haben.
Messer ins Auge
Der Angeklagte sagte, die Asylwerber hätten ihn geschlagen und getreten, worauf er in Notwehr zugestochen habe. Ein Algerier erlitt einen Bruststich und überlebte knapp; ein zweiter bekam das Messer ins Auge und in den Bauch und starb. Der Serbe floh in seine Heimat, stellte sich aber im Oktober in Wien.
Mordprozess
Beim Prozess am Montag in Wien nahm die Staatsanwaltschaft dem Serben die Notwehrversion nicht ab und forderte eine Verurteilung wegen Mordes und Mordversuchs. Die Geschworenen entschieden hingegen mit 6:2 Stimmen auf absichtliche schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Das nicht rechtskräftige Urteil: Sechs Jahre Haft.