"Söhne unschuldig"

Tschetschenin entführt: Jetzt spricht die Mutter

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Die eigenen Brüder sollen Ayna entführt haben. Jetzt ist sie untergetaucht.

Wien/Salzburg. Der Fall sorgte für Wirbel: Zeugen wollten gesehen haben, wie zwei Männer (19, 23) die Tschetschenin Ayna (21, Name geändert), die zu diesem Zeitpunkt schon seit Wochen in Saalfelden (Bez. Zell am See) wohnte, gegen ihren Willen in ein Auto zerrten. Mittels Handypeilung ortete die Polizei die junge Frau in ihrem Zuhause in Wien, „befreite“ sie. Die Hintergründe sollen im „familiär-kulturellen“ Bereich liegen, so die Polizei. Die Männer sind die Brüder der 21-Jährigen und in U-Haft.

Briefe. ÖSTERREICH sprach mit der Mutter, die nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2000 mit ihren Kindern nach Österreich auswanderte und sie alleine aufzog. Am Tag ihres Verschwindens hinterließ Ayna einen Brief, in dem laut Mutter stand, dass sie vergewaltigt wurde und nicht mehr nach Hause kommen will. Tage später schrieb sie, dass die Vergewaltigung erfunden sei, sie aber trotzdem nicht zurückkommt, weil sie daheim unterdrückt werde. „Ich habe meine Söhne gebeten, sie zu suchen. Sie sind unschuldig. Ich verstand nicht, wieso Ayna so etwas schreibt. Sie studiert und hatte ein normales Leben. Es hat mir das Herz gebrochen. Jetzt ist sie bei der Polizei. Noch immer weiß ich nicht, was los ist.“ Über ÖSTERREICH richtet sie ihrer Tochter aus: „Bitte melde dich.“ Mit Tränen in den Augen zeigt sie Bilder ihrer Tochter. Darauf trägt Ayna einen Minirock, ist geschminkt und mit Freundinnen zu sehen. Ein Leben nach religiösem Vorbild sieht anders aus.

(lae)
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