Die Akte Alois H.

Verdacht: Wilderer war auch Frauen-Killer

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Alois H.: Brandstifter, Dieb, Waffen-Narr und Mörder.

Der Verdacht ist ungeheuer – und würde er sich bestätigen, dann wäre Alois H. nicht nur ein irrer Wilderer und Copkiller, sondern einer der größten Verbrecher der heimischen Kriminalgeschichte: Seit Donnerstagfrüh ermitteln die Fahnder auch in vier ungeklärten Frauenmorden: Alle Opfer wurden wie Tiere getötet, der Killer nahm in jeden Fall Trophäen – wie Ohren oder Hände mit und alle wurden verbrannt.

Ein Fahnder: „Es gibt Indizien, die für H. sprechen, aber noch ist es zu früh für eine klare Beweislage...“

  • Das illegale Waffenarsenal. Nahezu glasklar hingegen die Faktenlage in Sachen Waffen: Über 250 Waffen hat H. in seinem Kellerbunker gehortet – viele davon gestohlen – geraubt aus Jagdhütten, in denen er eingebrochen war. In akribischer Kleinarbeit versuchen die Fahnder jetzt, die Waffen ungeklärten Einbrüchen zu zuordnen. Fix ist: H. muss Dutzende Einbrüche verübt haben.
  • Mega-Feuer in NÖ: Dazu kommen allein in Niederösterreich acht ungeklärte Fälle von in Brand gesteckten Jagdhütten. Der Schaden, der der bislang unbekannte Täter verursacht hat: 8 bis 10 Millionen Euro. Die spektakulärsten Taten: Die Brände der Jagdschlösser Nagy bei Gutenstein und Steinbach im Winter 2002.
  • Mit Kapuze im Wald: Ein weiteres spektakuläres Verbrechen dürfte auch von Alois H. begangen worden sein: Am 26. Oktober 2011 wird ein Jäger von einem Wilderer im Wald mit einem Messer angegriffen und verletzt. Verdacht der Fahnder: Es war Alois H.
  • Mord zum Finale: Zu all diesen Straftaten kommen noch mehrere Autokennzeichen, die in H.s Keller gefunden wurden – und dann am Dienstag dieser Woche noch der Mord an insgesamt vier Menschen, die Alois H.  kaltblütig ermordet hatte...

Ist ER der Mörder dieser vier Frauen?

Ist Alois H. auch der lang gesuchte Feuer-Killer? Vier Prostituierte wurden in den vergangenen Jahren ermordet: Bei allen nahm der Täter eine Trophäe (Hände, Ohren) mit, verbrannte sie. Viele Parallelen zu H.s Wilderei und Feuer-Tod.

  • Graz 2005 Am 8. Jänner finden Polizisten die verbrannte Leiche einer Frau neben der Autobahn. Ihr Mörder hatte ihr den Schädel eingeschlagen, ein Ohr abgeschnitten.
  • Aparn/Zaya, 2007 Auf einem Feldweg nahe der Brünnerstraße wird am 6. August die Leiche von K. Vavrova entdeckt. Der Täter hackte der Toten beide Hände ab.
  • Völkermarkt, 2008 In einem Wald nahe der Gemeinde schießt ein Unbekannter einer Frau vier Mal in den Kopf, dann zündet er sie an und flüchtet via Autobahn.
  • Hohenruppersdorf, 2010: Nur wenige Kilometer vom Fundort des Opfers Vavrova wird die vierte Feuerleiche entdeckt. Die Frau wurde erschlagen und dann angezündet.
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Die Schauplätze der Schießereien

Das Straßenstück an jener Stelle bei Annaberg, wo ein Polizist von dem Wilderer getötet wurde.

Markierungen von Einschusslöchern an einer Garage nahe jener Stelle bei Annaberg, wo ein Polizist von dem Wilderer getötet wurde.

Markierungen von Einschusslöchern an einem Wohnhaus bei Annaberg, wo ein Polizist von dem Wilderer getötet wurde.

Markierungen von Einschusslöchern an einem Wohnhaus bei Annaberg, wo ein Polizist von dem Wilderer getötet wurde.

Eine Markierung eines Einschussloches an einem Brückengeländer bei Annaberg, wo ein Polizist von dem Wilderer getötet wurde.

Das Gelände eines Sägewerkes bei Annaberg, von wo aus ein Sanitäter von dem Wilderer getötet wurde.

Kerzen stehen an jener Stelle neben einem Sägewerk bei Annaberg, wo ein Sanitäter von dem Wilderer getötet wurde.

Das Gelände eines Sägewerkes bei Annaberg, von wo aus ein Sanitäter von dem Wilderer getötet wurde.

Hier wurde ein weiterer Polizist von dem Wilderer getötet und ein weiterer vermutlich entführt.

Hier wurde ein weiterer Polizist von dem Wilderer getötet und ein weiterer vermutlich entführt.