Villach

Vermisster Italiener tot geborgen

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Ein seit 9. Oktober in Kärnten vermisster italienischer Anwalt ist am Dienstag tot aufgefunden worden.

Der Leichnam des pensionierten Rechtsanwaltes Enzo Mascherin aus der italienischen Provinz Udine wurde von einem Taucher im Bereich des Drau-Kraftwerkes im Villacher Stadtteil Neuvellach in einer Tiefe von zehn Metern entdeckt und geborgen. Die Polizei schließt ein Gewaltverbrechen nicht aus.

Der Tote war bekleidet, bei einer ersten Untersuchung des Amtsarztes aus Villach wurden Abschürfungen im Bereich des Kopfes und möglicherweise ein Genickbruch festgestellt. Zur endgültigen Klärung der Todesursache wurde eine gerichtliche Obduktion angeordnet.

Seit 9. Oktober vermisst
Laut polizeilichen Nachforschungen war der 69-jährige Mascherin am 6. Oktober nach Villach gekommen und hatte bis zum 9. Oktober zu mehreren Personen aus Italien, die in Villach ansässig sind, Kontakt. So hielt er sich längere Zeit in einer Pizzeria auf. Danach erstattete er Anzeige wegen Betrugsverdachtes. Zuletzt war der Vater von vier Töchtern in einem Cafe am Hauptbahnhof gesichtet worden, danach verlor sich seine Spur.

Gewaltverbrechen wahrscheinlich
Ein Gewaltverbrechen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, da Mascherin laut Polizei-Ermittlungen in einem Kuvert 100.000 Euro mit sich geführt hat. Er soll dem Vernehmen nach vorgehabt haben, in Villach ein Haus zu erwerben. Der Ex-Anwalt litt Aussagen seiner Familie zufolge unter Verwirrtheitszuständen und Depressionen.

Auto schon früher entdeckt
Einige Tage nach dem Verschwinden des Italieners wurde sein Auto von einer Polizeistreife unweit des Villacher Gymnasiums in der Peraustraße entdeckt. Auch seine Brieftasche mitsamt den Ausweispapieren wurde auf der Straße gefunden. Schon damals war befürchtet worden, dass der Vermisste Opfer eines Raubüberfalles geworden ist, da das viele Geld ebenfalls spurlos verschwunden war. Eine der Töchter, die sich tagelang auf der Suche nach dem Vater in Villach aufgehalten hatte, äußerte die Vermutung, dass Kriminelle den Zustand des 69-Jährigen ausgenutzt hätten.

Der Taucher, der den Leichnam in der Drau entdeckte, war mit Reinigungs- und Inspektionsarbeiten im Auftrag der Firma Austria Hydropower beschäftigt. Der Tote wurde mit einem Seil geborgen und an Land gezogen.

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