Doppelmord

Viele Rätsel um Killer aus Kärnten

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Zuhälter Sandro Hafner (42) soll in Paraguay einen Doppelmord begangen haben.

Ist es die seit vier Jahren abgängige Kärntnerin Michaela Grabner, die seit Wochen vermisste Natascha Sch. oder doch eine ganz andere Frau? Noch immer herrscht Unklarheit über die Identität jener Verdächtigen, die diese Woche als Komplizin des mutmaßlichen Kärntner Doppelmörders Sandro Hafner (42) festgenommen worden ist.

Paukenschlag
Wie ÖSTERREICH berichtete, sitzt der Villacher Zuhälter in Paraguay in Haft, weil er Anfang Juli das vermögende deutsche Paar Eckhardt Aparofsky (69) und Meike Wenzel in der Villa der Opfer ausgeraubt und getötet haben soll. Jetzt der Paukenschlag: Offenbar hatte der Österreicher beim Doppelmord eine Gehilfin. Und für Frauen war der Umgang mit Sandro Hafner immer riskant.

Verschwunden
Schlagende Beispiele dafür: Die damals 23-jährige Michaela Grabner landete durch ihre Liaison mit dem Gewalttäter im Rotlichtmilieu – und verschwand im Jahr 2006 spurlos. Jetzt wurde bei der Komplizin Hafners ein Ausweis auf den Namen Grabner gefunden.

Helferin
Aber nicht nur Michaelas Mutter glaubt nicht, dass ihre Tochter plötzlich in Paraguay aufgetaucht ist (siehe Interview unten). Auch der Kärntner Chefinspektor Christian Martinz hegt einen anderen Verdacht: „Die Verdächtige könnte eine Frau sein, die Hafner schon mehrmals geholfen hat. Gemeint ist Natscha Sch., die Hafner angeblich beistand, als er 2008 aus der Haft in Klagenfurt floh und sich nach Südamerika absetzte. Überdies soll sie ihm öfter Geld überwiesen haben. Düstere Pointe: Auch Natascha Sch. ist abgängig.

Rätselhaft auch:
Was wurde aus einem damals 14-jährigen Mädchen, das Hafner 2008 in Paraguay geheiratet hat? „Unsere Dienststellen arbeiten daran, die Identität der Festgenommenen zu eruieren“, sagte Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal. Der Krimi hat offenbar viele Kapitel.

ÖSTERREICH: Nach wie vor ist die Identität der geschnappten Komplizin von Sandro Hafner unklar. Glauben Sie, dass es ihre Tochter ist?
Christine Grabner: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Michi freiwillig mit Sandro nach Paraguay mitgegangen ist. Viel mehr traue ich Sandro zu, dass er einfach Ausweise gefälscht hat – das hat er früher schon getan. Und dass jetzt eine andere, vielleicht die ebenfalls verschwundene Natascha S., mit Michaelas Namen unterwegs ist.
ÖSTERREICH: Kennen Sie Sandro Hafner persönlich?
ANTWORT: Ja. Ich hatte immer schon ein ungutes Gefühl bei diesem Menschen. Ich glaube ja, dass Michi von Sandro abhängig war. Sie haben sich kennengelernt, da war Michi 15 Jahre alt. Sie ist nie von ihm losgekommen.
ÖSTERREICH: Trauen Sie Sandro H. einen Mord zu?
ANTWORT: Ja, und ich sag Ihnen auch, warum. Michi hat mir einmal gesagt: Wenn jemand ungut wird, dann „beseitigt“ Sandro das „Problem“ einfach.
ÖSTERREICH: Glauben Sie, dass Ihre Tochter etwas mit den Morden zu tun hat?
ANTWORT: Meine Tochter Michi ist so ein liebenswerter und vor allem warmer Mensch. Zwei Leute aus Geldgier umbringen – nein, so was kann meine Tochter nicht.
ÖSTERREICH: Wenn Michaela nicht die festgenommene Komplizin ist – wo ist Ihre Tochter dann?
ANTWORT: Ich weiß es nicht. Möglicherweise hat Sandro mit ihrem Verschwinden zu tun, vielleicht sind auch Drogen im Spiel. Ich weiß nur, dass Michi mir sehr fehlt.

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