Der Brand im Vinzenz-Altersheim in Egg (Bregenzerwald) dürfte durch in einen Mistkübel weggeworfene Zigarettenstummel ausgelöst worden sein.
"Die Wahrscheinlichkeit, dass es so ist, hat sich verdichtet", sagte Vorarlbergs Sicherheits-Landesrat am Mittwoch. Die Obduktion der Leichen ergab, dass die Opfer der Brandkatastrophe einer Rauchgasvergiftung erlagen. Die offizielle Verabschiedungsfeier für die elf Toten wird am Mittwoch stattfinden. Eine 92-jährige Patientin im Krankenhaus Dornbirn war am Montag laut Auskunft der behandelnden Ärzte weiter in Lebensgefahr.
Rauchverbot im Altersheim
Schwärzler betonte, dass im
Seniorenheim Rauchverbot bestanden hat. Den Bewohnern sei es aber erlaubt
gewesen, auf dem Balkon zu rauchen. Die bei den Branderhebungen gesicherten
Spuren seien auf dem Weg nach Wien, wo sie ausgewertet werden sollen. Er
hoffe, dass in zehn bis 14 Tagen ein Ergebnis vorliege, erklärte der
Landesrat. Heinz Rusch von der Staatsanwaltschaft Feldkirch sagte, dass
zunächst die Ergebnisse der Brandermittlung abgewartet werden müssten, bevor
über die weitere Vorgangsweise entschieden wird. Ein beeideter
Sachverständiger der Staatsanwaltschaft werde in die Ermittlungen einbezogen.
Gedenkfeier für Opfer am Mittwoch
Die offizielle
Verabschiedungsfeier für die elf Toten der Brandkatastrophe wird am Mittwoch
stattfinden und von Gemeinde, Land und Diözese gemeinsam gestaltet, so
Schwärzler. Beginn ist um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche Egg. Die Beisetzung
der Verstorbenen werde dann im Kreise der Familie stattfinden. Die Freigabe
der Leichname durch die Staatsanwaltschaft ist am Montag nach Abschluss der
Obduktion erfolgt.
Altersheim wird abgerissen
Das Altersheim ist laut Schwärzler
eine Brandruine und wird abgerissen. Wie es mit der Institution Vinzenzheim
weitergeht, sei noch offen. Wie und wo ein eventueller Neubau errichtet
werde, sei eine Entscheidung der Gemeindevertretung, berichtete Schwärzler.
Seitens des Landes habe man Unterstützung zugesagt.
Überprüfung aller Vorarlberger Seniorenheime beginnt am
Donnerstag
Weiters gab der Landesrat bekannt, dass die von
Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) angekündigte Überprüfung aller
Vorarlberger Senioren- und Pflegeheime durch die Brandverhütungsstelle des
Landes am Donnerstag gestartet wird. Zunächst gehe es darum, die Heime
älteren Baudatums zu kontrollieren, sagte Schwärzler. Dabei handle es sich
um etwa acht bis zehn Gebäude. Die Überprüfung dieser Institutionen könnte
in rund zehn Tagen abgeschlossen sein, anschließend werde man die Kontrolle
der restlichen Heime in Angriff nehmen. Mit einem Endbericht rechnete
Schwärzler bis in vier bis sechs Wochen.
Schwärzler betonte, dass man sämtliche Empfehlungen der Brandverhütungsstelle umsetzen werde - unabhängig von den gesetzlichen Standards. Der Sicherheit werde absolute Priorität eingeräumt, unterstrich Schwärzler.