Noch keine Spur gibt es von Esoterik-Sandra. Sie düste mit einem Mazda davon.
„Ihr Melderegister füllt schon ein ganzes Buch“, sagt einer der Ermittler. Und ÖSTERREICH-Recherchen bestätigen: Wahrsagerin Sandra H. (47), die mit ihrem Sohn Michael auf der Flucht ist, wechselte in den vergangenen Jahren in Niederösterreich immer wieder den Wohnort. Sie wohnte etwa in St. Pölten, Herzogenburg, Ybbs an der Donau, Emmersdorf und in Hadres. „Dort hat sie sich zuletzt abgemeldet. Einen festen Wohnsitz hat die Frau derzeit keinen“, so die Polizei.
Kein Sorgerecht
Sandra H. ist von ihrem Mann, der in Ybbs an der Donau wohnt, seit elf Jahren geschieden. Das Sorgerecht für ihren Sohn wurde der Mutter entzogen. Das Jugendamt hat später wieder ein Besuchsrecht eingeräumt. Zuletzt lebte der heute 13-jährige Michael sechs Monate bei seiner Mutter. An der Vereinbarung, dass sie Michael nach einem Schulwechsel am 4. September wieder zu seinem Vater zurückbringt, hielt sich die Esoterik-Fanatikerin aber nicht. Kurzerhand entführte sie den Sohn und dürfte jetzt mit einem grünen Mazda 121 (Hollabrunner Kennzeichen) unterwegs sein.
Abgetaucht
Ob es hellseherische Kräfte braucht, um die Esoterikerin zu finden? Sie deutete an, nach Spanien abtauchen zu wollen. Doch die Ermittler, die ihr mit einem internationalen Haftbefehl auf den Fersen sind, gehen davon aus, dass sie möglicherweise vom grenznahen Hadres nach Tschechien flüchtete oder in Wien Unterschlupf fand. Kurz vor der Flucht ließ sich Sandra H. noch einen Notpass ausstellen. Sie müsse dringend ins Ausland, gab sie an.
Der Vater, der Anzeige erstattete, macht sich große Sorgen. Auch die 17-jährige Schwester des Buben bangt um die beiden.
Mithilfe
Die Flüchtige bot übrigens als Selbstständige über die Firma Arelias Hellsehen, Kartenlegen und Lebensberatung an. In Korneuburg und Laa
Thaya trat sie als Fitnesstrainerin und Humanenergetikerin auf. Hinweise: 059133/3130 (Polizei Melk).